Der erste katholische Facebook-GottesdienstEin interessantes Experiment

Am 1. April war zum ersten Mal in Deutschland ein katholischer Gottesdienst im sozialen Netzwerk Facebook zu erleben. Immerhin 6000 User haben diesen Gottesdienst auf den drei beteiligten Plattformen abgerufen. Das Experiment gibt Anlass, über neue Liturgien im Internet und die damit verbundene Nutzung interaktiver Elemente nachzudenken.

 „Ich möchte jedenfalls die Christen dazu einladen, sich zuversichtlich und mit verantwortungsbewusster Kreativität im Netz der Beziehungen zusammenzufinden, das das digitale Zeitalter möglich gemacht hat. Nicht bloß um den Wunsch zu stillen, präsent zu sein, sondern weil dieses Netz wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens ist. Das Web trägt zur Entwicklung von neuen und komplexeren Formen intellektuellen und spirituellen Bewusstseins sowie eines allgemeinen Wissens bei. Auch in diesem Bereich sind wir aufgerufen, unseren Glauben zu verkünden, dass Christus Gott ist, der Erlöser des Menschen und der Geschichte, in dem alle Dinge ihre Erfüllung finden (vgl. Eph 1,10).“ Inspiriert von dieser Botschaft von Benedikt XVI. zum 45. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel 2010 wurde im Büro der Katholischen Fernseharbeit in Frankfurt schon länger über die Möglichkeiten von liturgischen Formen im Internet diskutiert.

Wenn der Papst dazu aufruft, dass auch „in diesem Bereich“ der Glauben verkündet werden soll, dann steht dieser Aufruf in einer guten und langen Tradition der medialen Glaubensverkündigung durch die Päpste. Nachdem 1861 die Vatikanzeitung „L ’Osservatore Romano“ gegründet wurde, errichtete Pius XI. 1931 Radio Vatikan. Der Vatikan ging dann schon 1995 während des Pontifikates Johannes Paul II. online, der seinerzeit auch sehr stark das von ihm gegründete vatikanische Fernsehen zur Verkündung des Evangeliums einsetzte. Seit 2009 ist der Vatikan mit dem Account „pope2you“ im sozialen Netzwerk Facebook vertreten.

Welche liturgische Form passt zu Facebook?

Dass zur Glaubensverkündigung in den Medien nicht nur die Vermittlung von Glaubenswissen, sondern auch der – in den vielfältigen liturgischen Formen – gefeierte Glaube gehört, zeigt die lange Tradition von Gottesdienstübertragungen in Radio und Fernsehen. Dass diese Gottesdienste mittlerweile auch per Video-Streaming-Technik im Internet gesehen werden können oder auch Gottesdienste in den Mediatheken der Sender „nachgeschaut“ werden können, gehört mittlerweile zum Alltag kirchenaffiner User im Netz.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt, dass „Facebook alle umprogrammiert, so wie kein Unternehmen zuvor. Mc Donalds mag vielleicht das Essen neu erfunden haben und Coca Cola das Erfrischungsgetränk, aber Facebook hat in acht kurzen Jahren mal eben alles verändert – auch diejenigen, die sich gar nicht erst verändern wollen.“ (29. April 2012).

Wenn das wirklich so ist, dann muss in diesem Medium nicht nur die Botschaft des Evangeliums präsent sein, sondern sie muss auch dort gefeiert werden. Schon seit vielen Jahren gibt es so genannte „Internetkirchen“ wie auf www.funcity.de, wo per Chatfunktion die User miteinander beten können, oder die Freiburger Initiative „Kirche in virtuellen Welten“ bei Second Life. Ebenso gab es schon Gottesdienste, bei denen per Beamer der Facebook-Account der Gemeinde in den Gottesdienst hinein projiziert wurde und die User sich dann live mit Nachrichten beteiligen konnten.

Motiviert von solchen Erfahrungen und Projekten wählten die Macher des ersten katholischen Facebook-Gottesdienstes am Palmsonntag 2012 aus der Kapelle des Kölner Maternushauses, der auf einem Facebook-Account gestreamt wurde, einen anderen Ansatz.

Zum einen sollten die Facebook-Accounts der beteiligen Partner www.domradio.de, www.katholisch.de und www.kirche.tv direkt als „Sendeplattformen“ für die Übertragung des Gottesdienstes dienen und zum anderen sollte durch die damit vorhandenen Möglichkeiten der Interaktion die direkte Kommunikation mit dem User erhöht werden.

Die Frage nach dem „Warum“ eines solchen Gottesdienstes ergibt sich aus der oben geschilderten Tradition der medialen Glaubensverkündigung der Kirche und der Aufforderung durch Benedikt XVI. in seiner Medienbotschaft. Spannend war in der Vorbereitungsphase die Frage nach dem „Wie?“

Die Liturgie der Kirche kennt glücklicherweise eine große Vielfalt gottesdienstlicher Formen. Außer der Eucharistiefeier, die für das Zweite Vatikanische Konzil „Quelle und Höhepunkt“ allen kirchlichen Vollzuges ist, gibt es Wort-Gottes-Feiern und Andachtsformen, die seit Jahrhunderten fest im Gemeindeleben verankert sind. Es war schnell klar, dass der geplante Facebook-Gottesdienst keine Eucharistiefeier sein wird, sondern eine Andacht am Sonntagnachmittag. Genau dieser Unterschied zwischen einem Wortgottesdienst und einer Hl. Messe war allerdings besonders der säkularen Öffentlichkeit im Vorfeld der Ausstrahlung nur schwer verständlich zu machen.

Deshalb geisterten auch Schlagzeilen wie „Erstmals Facebook-Messe“ durch den Blätterwald. Da der Termin – Palmsonntag – zeitig feststand, wäre auch gut eine zur Passionszeit passende Kreuzwegandacht möglich gewesen. Dass es schließlich eine einfache Wort-Gottes-Feier wurde, war auch dem Nutzerverhalten auf Facebook geschuldet. In der Regel schauen sich die User eher kurze Videoclips auf dieser Plattform an, kommentieren sie oder drücken einfach den „gefällt mir“ – Button. Videos auf Facebook sind oftmals kürzer als zehn Minuten. Für einen Gottesdienst, der diesen Namen dann auch noch zurecht tragen darf, ist die gewohnte Zeit zu knapp, sodass die Macher 20 Minuten für das Projekt veranschlagt haben.

Neben der technischen Chance, auf einem Facebook-Account bewegte Bilder zu streamen beziehungsweise zu übertragen, lag der Focus auf der Interaktivität, der direkten – in Echtzeit möglichen – Kommunikation mit dem User. Selbst bei Gottesdienstübertragungen im Fernsehen oder im Radio ist diese direkte Kommunikation innerhalb des gleichen Mediums technisch nicht vorgesehen, sondern nur durch die Kombination verschiedener Medien oder im Nachgang etwa per Zuschauerpost möglich. Auch im normalen gottesdienstlichen Empfinden gibt es außer der liturgischen Kommunikation von Zelebrant und Gemeinde vor Ort in der Regel keine Möglichkeit zum Einhaken. Bei Kindergottesdiensten ist das Frage- und Antwortspiel zwischen Pfarrer und Kindern noch am ehesten während einer Predigt gegeben. Normalerweise meldet sich kein Gottesdienstbesucher während der Predigt und sagt: „Herr Pfarrer, dass habe ich gerade nicht verstanden, wie haben Sie das gemeint?“ Oder: „Da bin aber ganz anderer Meinung als Sie!“

Wer ist der User?

Normalerweise ist die Auslegung des Evangeliums „Frontalunterricht“. Via Facebook kann ein schneller Rückkanal mit dem User etabliert werden. Kommunikation wird auf Augenhöhe geführt. Die Erfahrung mit dem Facebook-Gottesdienst hat gezeigt, dass sehr viele Nutzer diese Gelegenheit genutzt haben (so gingen während des Gottesdienstes live rund 200 Beiträge der User ein). Während des Gottesdienstes war es deshalb nicht leicht, alle Postings so schnell zu sichten, dass sie Meinungen oder Kritiken einer Mehrheit der User abbilden konnten. Es konnte nur bei Momentaufnahmen bleiben, die aber eine Herausforderung an den Liturgen dargestellt haben, eben diese – durch eine Assistentin im Gottesdienst präsentierten Postings sinnvoll in die Predigt zu integrieren.

Es ist natürlich leichter, eine gut vorbereitete Predigt zu halten, als live und ungeschnitten improvisieren zu müssen. Dennoch gilt: Diese Form der Beteiligung gibt der Auseinandersetzung mit Botschaft – in diesem Fall des Palmsonntagsevangeliums – eine immense Dynamik und muss bei möglichen weiteren Facebook-Gottesdiensten auch noch intensiviert werden. Eine weitere Chance liegt im direkten Mitbeten und damit auch im Einbringen von Gebetsanliegen.

Sicher werden heutzutage in vielen Gottesdienst-Vorbereitungskreisen wohlformulierte und aktuelle Fürbitten vorbereitet, die dann von Lektoren aus der Mitte der Gemeinde vorgetragen werden. Der Gottesdienst auf Facebook ermöglicht auch hier ein spontanes Mitbeten, durch persönliche Bitten und Anliegen, auch und gerade, wenn man denjenigen, der seine Gebetsbitte postet, nicht kennt. Hier zeigt sich die Christenheit als große Gebetsgemeinschaft. Es gab eine Fülle von geposteten Gebeten, von denen leider nur wenige Eingang in die Übertragung des Gottesdiensten gefunden haben.

Der User – das unbekannte Wesen? Vielleicht ist es so, bei momentan über 900 Millionen Menschen, die Facebook weltweit nutzen. Am Palmsonntag 2012 waren es über 6000 User, die den Livestream auf den drei beteiligten Plattformen abgerufen haben, was das System leider zeitweise technisch überfordert hat. Bildausfälle waren die Folge. Für ein kirchliches „Event“ in Deutschland sind diese Zahlen dennoch sehr hoch und zeigen ein sehr großes Interesse. Viele User haben deshalb auch gepostet, dass sie sehr weit von der Kirche und der Gemeinde vor Ort entfernt sind oder gar nichts mehr damit zu tun haben (wollen). Viele haben sich bewusst – nach großer medialer Ankündigung – in den Facebook-Gottesdienst hinein geklickt, andere sind eher zufällig darauf gestoßen.

Werden bei Radio- oder Fernsehgottesdienst-Übertragungen bewusst jene Menschen angesprochen, die alt und krank sind und somit nicht mehr am Gemeindeleben teilnehmen können, so galt die Einladung zum Facebook-Gottesdienst allen Usern dieser Social-Media-Plattform. Dabei können über Facebook besonders auch junge Menschen erreicht werden, die schon lange nicht mehr den Weg in die Kirchen vor Ort finden. In diesem Sinn gelingt auch über Facebook der Kontakt zu den Menschen „an den Hecken und Zäunen“ von denen Jesus im Lukasevangelium (14,23) spricht. Deshalb sollte der User nicht nur als User angesprochen werden, sondern auch, wie es bei Fernsehgottesdiensten heißt, als Mitfeiernder. Der Internetseelsorger des Bistum Hildesheim, Norbert Lübke, bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Wenn Gott überall ist, warum sollte er dann ausgerechnet bei solchen liturgischen Zusammenkünften im Internet abwesend sein? Auch im Internet können sich Orte von Kirche bilden, weil es keine Roboter sind, die am PC sitzen, sondern real existierende Menschen“ (Gottesdienst Nr. 5/2012, 45).

Auch wenn es immer landläufig heißt, dass es im Internet nicht auf große Technik und Brillanz ankäme, so steigt doch stetig die Qualität von Bewegtbildangeboten im Internet, eine Entwicklung, die im Zeitalter von HD-fähigen Kameras in Smartphones nicht verwundert. Sind die Bilder schön, so bleibt der User ganz wie der Fernsehzuschauer dran. Deshalb war klar, dass der Gottesdienst real in einem liturgischen Raum, in einer kleinen Kirche oder Kapelle gefeiert werden sollte. Auch wenn es in den USA schon lange Fernsehgottesdienste aus TV-Studios gibt, hat ein sakraler Raum doch eine unverwechselbare Atmosphäre und Würde.

Durch die geographische Nähe der Projekt-Partner Kölner Domradio und „katholisch.de“ mit Sitz in Bonn bot sich die Kapelle des Maternushauses in Köln an. Dem Liturgen war dabei wichtig, dass es auch eine kleine Gemeinde vor Ort geben soll. Nur so lässt sich eine gottesdienstliche Atmosphäre entwickeln, die auch die User vor den Computermonitoren zum Mitmachen und Mitfeiern einlädt. Ebenso können so die liturgischen Orte einer Kapelle wie Ambo und Altar genutzt werden und so kann bei allem technischen Aufwand die Sakralität des Geschehens sichergestellt werden.

Das Geschehen des Palmsonntags ins Bild gesetzt

Grundsätzlich gilt, dass das gesamte Kirchenjahr auch in den Sozialen Medien thematisiert werden kann. Anlass des ersten Facebook-Gottesdienstes war der Palmsonntag, der in diesem Jahr auf den 1. April fiel. Nicht von ungefähr kamen deshalb Spekulationen auf, dass es sich bei der Ankündigung des Gottesdienstes um einen Aprilscherz handeln könne. Im Nachhi­nein hat diese Spekulation die mediale Aufmerksamkeit sogar noch erhöht und ihr keineswegs geschadet. Mit dem Hinweis, dass sich „die Kirche nicht für den 1. April interessiert, sondern für den Beginn der wichtigsten Woche im Glauben der Christen“ konnten alle Medienleute diesen Termin nachvollziehen.

Für den Zelebranten war wichtig, dass das Geschehen des Palmsonntags eine große Nähe zum Alltag der User hat. Die Theologie des Tages konnte somit relativ einfach „herunter gebrochen“ werden. Jesus, der als König auf dem Esel nach Jerusalem zieht und dem die Massen das „Hosianna“ zujubeln, der aber nur wenige Tage später erfährt, wie kurzlebig das Hochjubeln durch die Menge ist. Das „Hosianna“ schlägt am Karfreitag ins „Kreuzige ihn“ um. Eine Erfahrung, die Menschen/User auch im Alltag machen. Auf der einen Seite das „Hochjubeln“ von Menschen und dann auf der anderen Seite das schnelle „Fallen lassen.“

In der bildlichen Gestaltung des Facebook-Gottesdienstes konnte die Thematik gut aufbereitet werden. Sowohl Illustrationen vom Geschehen damals in Jerusalem wurden ins Bild gesetzt, als auch die Entsprechungen des Alltags in Form von bewegten Bildern von Politikern, Sportlern und anderen, die das „rauf und runter“ des Lebens am eigenen Leib erfahren haben. Besonders die gegen Ende der Wort-Gottes-Feier eingespielten aktuellen Bilder von Politkern und Sportlern, deren Namen vorher schon in der Predigt gefallen waren, erzeugten bei vielen Usern/Mitfeiernden ein hohes Mitteilungsbedürfnis, das sich in vielen der Postings niederschlug.

Der Ablauf war folgendermaßen:

0. Trailer (Wo sind wir? Köln!);

1. Begrüßung – warum sind wir hier? (Palmsonntag, Start in die Karwoche, dazu Einspieler). Thema: Menschen hochjubeln und Menschen niedermachen, „Hosianna“ und „Kreuzige ihn“ liegen nah beieinander! Einladung zum Mitmachen / Mitbeten. Gebet;

2. Musik (ohne Gesang), dazu Insert: Einladung zum Posten bei Facebook;

3. Bibeltext(Palmsonntagsevangelium), Illustration mit Bildern und Musik (Palmsonntagsbilder);

4. „Ansprache“ Auslegung Text in Verbindung mit den Posts/ Dialog mit dem User;

5. Musik (ohne Gesang), Insert: Einladung zu Gebet / Fürbitten;

6. Fürbitten (interaktiv) – Lektor, Fürbitt-Forum bleibt offen;

7. Vaterunser;

8. Meditation (Einspieler – Bewegtbild);

9. Segen;

10. Musik (mit Gesang)

Es wurde zu dem Gottesdienst eine Pressemeldung verschickt: „Einloggen, anklicken, mitfeiern: Mit dem ersten interaktiven Facebook-Gottesdienst gibt die Katholische Kirche in Deutschland Botschaft des Evangeliums ein neues Gesicht. Nicht nur mitbeten, sondern auch posten und sich aktiv am Gottesdienst beteiligen (…)

Am 1. April um 17 Uhr wird aus der Kapelle des Kölner Maternushauses erstmals per Video-Live-Stream ein Wortgottesdienst auf Facebook übertragen. Die Live-Übertragung ist auf den Facebook-Accounts der beteiligten Kooperationspartner ‚katholisch.de‘ (Internetportal der Katholischen Kirche), ,kirche.tv‘ (Katholische Fernseharbeit) und ,domradio.de‘ zu sehen.

Die Facebook-User können sich mit Kommentaren und Gebeten in den Gottesdienst einloggen und sich aktiv an der Feier beteiligen: Gebetsvorschläge machen, Fürbitten formulieren oder Kommentare zur Predigt posten, auf die Pfarrer Heeg im Gottesdienst eingeht. So möchte er die Menschen mit Gott in Kontakt bringen und die Inhalte des Evangeliums auf moderne Weise verkündigen (…)

Der Gottesdienst dauert 20 Minuten. Alle interessierten Facebook-User sind eingeladen, am Wortgottesdienst teilzunehmen. Die Zusammenarbeit der drei Veranstalter ist ein weiterer Schritt zu einer größeren Kooperation der im Bereich Web-TV engagierten kirchlichen Institutionen.“

Die Reaktionen auf die Pressemeldung im Vorfeld des Facebook-Gottesdienstes waren enorm. Sowohl Zeitungen als auch elektronische Medien und besonders Online-Medien haben breit über das Projekt berichtet. Der Schwerpunkt lag dabei auf den säkularen Medien, für die der „moderne Facebook-Gottesdienst“ mit der offenbar „rückständigen Kirche“ nur schwer in Einklang zu bringen war.

Viele Gespräche mit Journalisten hatten deshalb den Charakter von Erklärstücken bis hin zu persönlichen Erfahrungen rund um das Thema Gottesdienstbesuch. Am Palmsonntag hatten sich ebenso viele Journalisten aus den verschiedenen Medienbereichen in der Kapelle des Kölner Maternushauses eingefunden, die sich „live“ einen Eindruck verschaffen wollten. Die größte mediale Wirkung hatte sicherlich die Berichterstattung in Bild und Wort von BILD-online umgehend nach Ende des Gottesdienstes als auch in gedruckter Form der Deutschlandausgabe der BILD-Zeitung am 2. April 2012. Ein Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am Ostersonntag, 8. April 2012, sinnierte über die Kirche als „das allerälteste Netzwerk im neuen Medium.“

Eine erste Kommentierung des Geschehens in der innerkirchlich-liturgischen Fachpresse ist in der Zeitschrift Gottesdienst (Nr. 9/2012) zu finden. Auf der Videoplattform www.youtube.com hat der Facebook-Gottesdienst bisher fast 2500 Abrufe.

Nach dem Hype vor allem in den säkularen Medien wird nun die Aufarbeitung in der Fachpresse besonders wichtig, um die Frage nach neuen Liturgien im Internet und die damit verbundene Nutzung von interaktiven Elementen weiter voranzutreiben und Vorschläge für die auch gemeindliche Praxis zu machen.

Zur Zeit werten die drei Partner des Facebook-Gottesdienstes ihre Erfahrungen vom Palmsonntag aus. Die Reaktionen der User mit Kritik und Vorschlägen spielen dabei eine sehr große Rolle. Einige Dinge, wie die unzureichende Musik vom Band und die geringe Partizipation der kleinen Gemeinde vor Ort, sind den Machern als Fehler umgehend klar geworden. Auch müssen interaktive Elemente intensiviert werden. Ebenso liegen erste Bemerkungen aus dem Bereich der liturgischen Wissenschaft vor, die in die Evaluierung einfließen. Erst danach wird es konkrete Planungen für weitere Facebook-Gottesdienste geben.

Bei aller Motivation neue Liturgien im Netz zu probieren und Menschen mit der Botschaft des Evangeliums zu erreichen, gilt nach wie vor für Liturgie und Seelsorge: Face to Face geht vor Facebook!

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