Wie motivierend muss die Aufbruchstimmung gewesen sein, die schöpferische Unruhe und Ungeduld zu Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils gerade in der Kirche in Deutschland! Der quasi offizielle Rückblick auf die Eröffnung des Konzils ist in Deutschland Teil des im Herbst des Jahres 2010 vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, initiierten Dialogprozesses. Mehrfach schon sah sich Erzbischof Zollitsch im Rahmen des Dialogprozesses veranlasst, zu Geduld zu mahnen. Fraglos hat er mit seiner Initiative - überraschend? - neue Hoffnungen und Erwartungen wecken können. Grundsätzlich wäre Geduld mit der Kirche jedenfalls für viele Katholiken und Katholikinnen, unter ihnen Priester wie Laien, leichter aufzubringen, hätten sie Grund zu der Annahme, in ihrem geduldig-ungeduldig liebevollen Drängen auf Reform, auf erneutes Aggiornamento, „Heutigwerden“ der Kirche wirklich gehört und verstanden zu werden.
Von Alexander Foitzik