Ehe und Familie gehören offensichtlich zu den Themen, über die kaum nüchtern, unparteiisch und emotionslos geredet werden kann. Familienpolitik steht scheinbar geradezu zwangsläufig unter Ideologieverdacht. Aus dieser beim Thema Ehe und Familie offenbar unvermeidlichen Diskussionslage erklärt sich vermutlich die Heftigkeit, mit der in den vergangenen Wochen innerhalb der evangelischen Kirche in Deutschland gestritten wurde. Mitte Juli hatte der Rat der EKD eine „Orientierungshilfe“ zum Thema Familie veröffentlicht. Aber auch innerhalb der katholischen Kirche ringt man mit dem Thema Ehe und Familie. Diese Diskussionen sind heftig. Wenn es jedoch gelingt, beispielsweise auf vorschnelle Abwertung anderer Positionen oder ideologische Immunisierung der eigenen zu verzichten, können diese innerkirchlichen Diskussionen auch zu einem wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte insgesamt werden.
Von Alexander Foitzik