Wer die zurückliegende Bischofssynode in Rom wie ein Fußballspiel betrachtet hat, musste am Ende folgerichtig in Kategorien von Sieg oder Niederlage denken, je nachdem welcher Mannschaft er mehr zuneigte. Doch ging es wirklich nur um den Schlagabtausch von „Reformern“ und „Bewahrern“? Das Signal, das von der Synode ausgeht, ist ein anderes. Die katholische Kirche hat in ihrem Zentrum, mit dem Papst im Vatikan, das Diskutieren wieder erlernt. 50 Jahre nach Beendigung des Konzils ist die Debatte zurückgekehrt. Papst Franziskus verändert die Kirche (noch) nicht, aber er hält ihr den Spiegel vor, zeigt ihr wie sie ist.
Von Volker Resing