Die Synode solle eine „gemeinsame Sehschule“ sein und helfen, „überkommene Denkmuster zu überschreiten“, um so einen neuen Blick auf die Wirklichkeit in der Diözese zu bekommen. Dies erklärte zum Jahreswechsel der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, mit Blick auf die Diözesansynode in seinem Bistum. Deren erste Vollversammlung hat Mitte Dezember 2013 stattgefunden. An ihr haben insgesamt 280 Laien (163) und Priester oder Diakone (110 beziehungsweise 7) aus allen Teilen des Bistums teilgenommen. 39 Prozent der Synodalen sind nach Angaben des Bistums Frauen. Als Gäste sind neben evangelischen und orthodoxen Christen auch Vertreter muslimischer und jüdischer Gemeinden eingeladen. Die Vorbereitungen hatten ein Jahr zuvor begonnen. Die von der Vorbereitungskommission vorgeschlagenen vier Themenbereiche lauten: „Kirche in der Welt von heute“, „Glauben leben lernen“, „den Glauben feiern in Gottesdienst und Gebet“, „die Gaben im Volk Gottes entdecken und fördern“.
Während die erste Vollversammlung dem gegenseitigen Kennenlernen und der Festlegung eines Arbeitsplanes diente, sollen in der Zeit bis zur nächsten Vollversammlung vom 30. April bis zum 3. Mai dieses Jahres die Themen formuliert werden, mit denen sich die Synode befassen wird. Auch diese wird in Trier stattfinden, für die beiden folgenden Vollversammlungen, Anfang Oktober dieses Jahres und Anfang Mai 2015, sind Saarbrücken beziehungsweise Koblenz als Veranstaltungsorte geplant. Der Abschluss soll Ende 2015 wieder in Trier stattfinden.
Die Trierer Diözesansynode wird über die Bistumsgrenzen hinaus mit Aufmerksamkeit verfolgt: Wird sie Modellcharakter auch für andere Bischöfe und ihre Bistümer haben (vgl. HK, September 2013, 439 ff.)? Die letzten Diözesansynoden in Deutschland haben Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre stattgefunden in den Bistümern Rottenburg-Stuttgart, Hildesheim und Augsburg (eine vergleichende Bilanz der nachkonziliaren synodalen Prozesse in den deutschen Diözesen, vgl. HK, Juni 2004, 302 ff.). Für das Bistum Trier ist es die erste Diözesansynode seit 57 Jahren.