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S. 109-111
Beim Thema Homosexualität sollte sich die katholische Kirche ihrer langen und schmerzvollen Lerngeschichte in Sachen Toleranz/Intoleranz und Diskriminierung stellen. Denn dann könnte sie in einem verbindlichen Dialog der verschiedenen geistig-ethischen Überzeugungen und selbstverständlich auch im offenen Gespräch mit Menschen unterschiedlicher sexueller Identität und Orientierung ihre heutige Position besser klären und erklären und würde so wieder mehr Gehör in der Gesellschaft wie unter den eigenen Gläubigen finden. Die Duldung und ehrliche, angstfreie Auseindersetzung mit anderen Standpunkten schließt dabei sicher nicht aus, die eigene Position aufrechtzuerhalten und mit guten und vernünftigen Argumenten zu begründen beziehungsweise zu verteidigen: Warum etwa für die Kirche Ehen, der Ausrichtung auf Nachkommenschaft und Familiengründung wegen, eine besondere Bedeutung haben und wie sie die Ehe von Mann und Frau fördern und unterstützen will ohne andere Lebensformen zu diskriminieren. Von Alexander Foitzik
Themenpaket: Katholische Sexualmoral im Umbruch