Deutsche BischofskonferenzReligionsfreiheit und Gesprächsprozess als Themen der Vollversammlung

Bei ihrer diesjährigen Frühjahrs-Vollversammlung vom 10. bis 13. März, in deren Mittelpunkt die Wahl des neuen Vorsitzenden stand (vgl. ds. Heft, 166), widmete sich die Deutsche Bischofskonferenz dem Schwerpunktthema Religionsfreiheit. Beim entsprechenden Studienhalbtag referierten der Erzbischof von Abuja (Nigeria), Kardinal John Onaiyekan, und die beiden Juristen Gerhard Robbers (Trier) und Christian Hillgruber (Bonn). Kardinal Onaiyekan berichtete über die schwierige Situation in seinem Heimatland, das an der Schnittstelle zwischen dem muslimisch geprägten und dem christlich geprägten Teil Afrikas liegt und immer wieder von religiösen Unruhen heimgesucht wird. Für die Zukunft sei es von zentraler Bedeutung, dass die christlichen und muslimischen Gemeinschaften stärker zusammen lebten. Auch müssten der Dialog und der wechselseitige Respekt der Religionen gestärkt werden. Christian Hillgruber gab einen Überblick zu Gefährdungen der Religionsfreiheit in den säkularen Gesellschaften des Westens und schloss mit einer Warnung vor einer „Selbstsäkularisierung“ der christlichen Kirchen: Als aufklärerische Zivilreligion verlöre das Christentum sein transzendentes Proprium und der Staat ein gemeinförderliches Widerlager.

Das vierte Jahrestreffen im Rahmen des von der Deutschen Bischofskonferenz initiierten Gesprächsprozesses wird am 12. und 13. September in Magdeburg stattfinden, damit erstmals in einem Bistum der neuen Bundesländer. Diesmal wird es um die „Martyria“, das Zeugnisgeben als „Wesenselement christlicher Lebensführung“ gehen. Die extreme Minderheitensituation der katholischen Kirche in Sachsen-Anhalt bietet dafür die passende Herausforderung. Der Prozess soll dann 2015 mit einer Veranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils zu Ende gehen.

Es wurden bei der Vollversammlung auch Personalentscheidungen getroffen: Der Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, übernimmt vom neuen Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, den Vorsitz der wichtigen Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Neuer Vorsitzender der Liturgiekommission ist der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann. Er übernimmt diese Aufgabe von Kardinal Joachim Meisner, bis vor kurzem Erzbischof von Köln. Bischof Hofmann war in der Bischofskonferenz für die Erarbeitung des neuen Gebet- und Gesangbuchs „Gotteslob“ zuständig.

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