Die belgische Autorin Claude K. Dubois hat für ihr Werk „Akim rennt“ den diesjährigen Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis erhalten. Es war das 25. Mal, dass die deutschen Bischöfe diesen Preis vergeben haben.
In „Akim rennt“ geht es – im Wesentlichen anhand von Bleistiftzeichnungen – um die Erfahrungen eines Kindes, das durch Krieg zum Flüchtling wird. Das Buch stehe stellvertretend für das Schicksal vieler Kinder, dabei sei es tragisch, wie zeitlos Akims Geschichte sei, hob der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, in seiner Laudatio hervor. Immerhin könne Kinder- und Jugendliteratur eine Brücke zu solchen bedrückenden Themen schlagen, weil sie über das Betrachten von Bildern und das Lesen von Texten ein individuelles Tempo der Aneignung ermöglichten. Die studierte Illustratorin Dubois, die bisher mehr als 40 Bilderbücher in 15 Ländern veröffentlicht hat, sagte in ihrer Dankesrede: „Wir fühlen uns ohnmächtig, aber wirklich ohnmächtig sind wir nur, wenn wir schweigen. Ich wollte nicht weiter schweigen.“ Mit ihrem Buch wolle sie Flüchtlingskindern eine Stimme geben, damit sie ihre Verzweiflung vor aller Welt herausschreien können.
Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis wurde zum ersten Mal im Jahr 1979 verliehen. Die Anregung stammt von dem bekannten Kinderbuchautor Willi Fährmann, der sich darüber beklagt hatte, dass Literaten, die für Kinder und Jugendliche schreiben, als Schriftsteller zweiter Klasse wahrgenommen werden. Zu den bisherigen Preisträgern zählen neben Fährmann selbst (1981) auch Max Bolliger, Otfried Preußler und Henning Mankell. Den Vorsitz der Jury hat derzeit der Trierer Weihbischof Robert Brahm inne. Dieses Jahr sind 253 Titel eingereicht worden.