Papst Franziskus hat den Trierer Generalvikar Georg Bätzing nach seiner Wahl durch das Limburger Domkapitel zum neuen Bischof von Limburg ernannt. Wenn er am 18. September 2016 im Limburger Dom zum Bischof geweiht wird, endet eine mehr als zweijährige Vakanz. Bätzings Vorgänger Franz-Peter Tebartz-van Elst war wegen der Verschleierung der Kosten beim Neubau des Limburger Bischofshauses in die Kritik geraten und hatte im März 2014 sein Amt verloren. Seitdem war die Diözese vom Paderborner Weihbischof Manfred Grothe als Apostolischem Administrator geleitet worden.
Bätzing stammt aus Kirchen an der Sieg und wurde 1987 in Trier zum Priester geweiht. Ab 1990 war er zunächst als Subregens, ab 1996 dann als Regens des Trierer Priesterseminars für die Ausbildung der Geistlichen des Bistums verantwortlich. Im Jahr 2007 beauftragte ihn Reinhard Marx, damals Trierer Bischof und heute Münchner Kardinal, mit der Vorbereitung und Leitung der Heilig-Rock-Wallfahrt. Ende 2012 wurde er von Bischof Stephan Ackermann zum Generalvikar des Bistums ernannt.
Wird der neue Bischof in die als „Protzbau“ bezeichnete, für 31 Millionen Euro errichtete Bischofsresidenz einziehen? Dieser Frage von Medienvertretern konnte sich Bätzing bei seinem ersten Besuch in Limburg nicht entziehen. Er wolle die Frage schnell entscheiden, erklärte er. Noch kenne er das Haus nicht, wolle sich aber beraten lassen und erörtern, welche anderen Möglichkeiten es gebe. Schon wegen der hohen Kosten dürfe der Bau jedenfalls nicht ungenutzt bleiben. Darum müsse auch geprüft werden, welche Nutzungsmöglichkeiten es für den Fall gebe, dass er die Residenz nicht beziehe, so Bätzing.
Gegenüber den Medien gab sich Bätzing betont zurückhaltend. Er sei ein normaler Mensch und wolle es auch bleiben. Die Gläubigen des Bistums bat er, für ihn zu beten:
„Beten Sie für mich, dass unser gemeinsamer Weg in der Kirche von Limburg gut wird und unter Gottes Segen steht. Die Freude darauf wächst schon in mir.“
Für das Bistum Trier bedeutet Bätzings Wahl einen Verlust. Als Generalvikar hatte er über Jahre die Arbeit der Trierer Diözesansynode begleitet und wäre nun dafür verantwortlich gewesen, die Synodenbeschlüsse in die Tat umzusetzen. Diese Aufgabe wartet nun auf den neuen Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg, der bei der Synode eine der zehn Sachkommissionen geleitet hatte.