Die Anastasia-Bewegung verbreitet antisemitisches GedankengutAhnenwissen und Zedernprodukte

Zu den neueren rechtspopulistischen Gruppierungen gehört die so genannte Anastasia-Bewegung. Sie kommt aus Russland und verbindet ökologische Ansätze, sozialutopische Lebensgemeinschaftsformen, antidemokratische Strömungen und Formen der Verschwörungsesoterik. Auch im deutschsprachigen Raum gibt es inzwischen Anhänger dieses Gedankenguts.

Sonne durchringt Nebel im Wald
© pixabay

Bis vor wenigen Jahren war die zehnbändige Anastasia-Buchreihe des 1950 geborenen russischen Autors Wladimir Nikolaevič Megre hierzulande unbekannt. Verlagsangaben zufolge sollen die zwischen 1996 und 2010 erschienenen Bände in 20 Sprachen übersetzt worden sein und weltweit eine Gesamtauflage von elf Millionen Exemplaren erreicht haben. 1999 erschien die deutschsprachige Ausgabe in einem Kleinverlag, den ehemalige Mitglieder eines vegetarischen Zirkels aus Sankt Petersburg in Hessen gegründet hatten. Nunmehr publizieren zwei Esoterik-Verlage in Deutschland und der Schweiz die Einzelbände.

Die einzelnen Titel lassen einiges vom Inhalt erahnen: „Tochter der Taiga“, „Die klingenden Zedern Russlands“, „Raum der Liebe“, „Schöpfung“, „Wer sind wir?“, „Das Wissen der Ahnen“, „Die Energie des Lebens“, „Neue Zivilisation“, „Die Bräuche der Liebe“ und „Anasta“.

Mit Erscheinen der Anastasia-Bände hat sich eine neue religiöse Bewegung gebildet. In Weißrussland und in der Ukraine entstanden erste Leserkreise, die sich 2001 als Vereine konsolidierten. 2000 und 2001 fanden die ersten Leserkonferenzen statt. Es kam zur Kommerzialisierung, zur Gründung von Zeitschriften, Herstellung von Audio- und Videoproduktionen. Der Handel mit Zedernprodukten setzte ein. Megre hat den Produktnamen „Die klingenden Zedern Russlands“ rechtlich schützen lassen. Der Anastasia-Erfinder geht gerichtlich gegen jeden Verstoß vor. Mit der Gründung von Familienlandsitzen trat die Anastasia-Bewegung in eine zweite Phase. 2011 hieß es bereits, dass es 7000 Familienlandsitze im russischen Raum gebe.

Fiktion oder Realität?

In Deutschland kam es 2014 zu den ersten Anastasia-Aktivitäten. Jährlich findet an wechselnden Orten ein mehrtägiges „Anastasia-Festival“ statt, zuletzt mit 550 Teilnehmern und 130 Programmpunkten. Darüber hinaus besteht im Internet ein Netzwerk zu Familienlandsitzen. In esoterischen und verschwörungsideologischen Videoportalen im Internet finden sich immer wieder unterstützende und werbende Beiträge für das Anastasia-Gedankengut. Überzeugte Anhänger sind dazu übergegangen, die in den Büchern entfalteten Ideen in die Praxis umzusetzen. Das Zauberwort lautet: „Familienlandsitz“. Es handelt sich um einen Ein-Hektar großen ökologischen Mini-Kosmos mit Selbstversorgung. Darüber hinaus gibt es eine Vermarktungskette mit Anastasia-Produkten wie Zedernöl oder Zedernnüsse. Inzwischen offerieren Anhänger auch Informationsreisen zu Familienlandsitzen in Südrussland. Doch die bunten, fröhlichen Bilder, die Menschen in sibirischer Tracht inmitten ländlichen Lebens zeigen, sind nur die Außenfassade. Das in den Büchern entfaltete Gedankengut erweist sich anschlussfähig an ökologische Richtungen wie Perma-Kultur, sozialutopische Lebensgemeinschaftsformen, Verschwörungsesoterik bis hin zu antidemokratischen Strömungen.

Die Anastasia-Bücher erwecken den Eindruck, ein authentischer Erfahrungsbericht zu sein. Das ist Kalkül. Wer ist Anastasia? Sie ist eine Fantasiegestalt, und Megre ist ihr Erfinder. Die ausführlichen Schilderungen der Begegnungen des Erzählers mit Anastasia, in denen sie ihr Wissen teilt, gewähren Einblicke in das geheimnisvolle Leben ihrer Kultur. Dass Anastasia mit ihm eine Familie gründet und ihm gar ein Mädchen und einen Jungen schenkt, verstärkt den Eindruck, wonach es sich bei ihr um eine real existierende Person handeln würde. Im vierten Band wird dies explizit behauptet.

Und so gibt es einzelne Anhänger, die von der tatsächlichen Existenz dieser geheimnisvollen sibirischen Frau überzeugt sind. Die Fakten sprechen klar dagegen: In einem Gerichtsprozess in Sankt Petersburg gegen eine Frau, die sich als Anastasia ausgegeben hatte, musste Megre zugeben, dass die Hauptfigur seiner Bücher eine „künstlerisch erschaffene Gestalt“ sei.

Im Zentrum steht die blonde Anastasia, die auch als gottähnlicher Mensch beschrieben wird. Sie sei Botschafterin eines uralten Volkes, dessen Nachkommen auch heute noch in der Taiga lebten. Sie sei von der Zivilisation unbeeinflusst und verfüge über „paranormale“ Fähigkeiten, die der moderne Mensch weitgehend verloren habe. Dazu zählt besonders ihr „Strahl“, der es ihr erlaube, andere Menschen zu wärmen, zu heilen und gar deren Willen zu beeinflussen.

Der Erzählung zufolge wurde Anastasia 1969 am Fluss Ob geboren. Nach dem frühen Tod der Eltern wurde das Mädchen von ihrem Großvater und Urgroßvater erzogen, die in der sibirischen Taiga als Einsiedler lebten. Anastasia lebt in der Tradition der angeblichen „wedrussischen“ Urkultur, die es bereits in der Alten Rus gegeben hätte und die noch heute als hoch entwickelte, aber „nicht technokratische“ Kultur abgesondert von der restlichen Welt existiere. Sie sei klug und allwissend und lebe in einer Art Erdhöhle in einem Waldgebiet in der Taiga. Dort könne sie aufgrund ihrer Fähigkeiten mit Tieren kommunizieren, laufe nackt oder halb nackt herum und ernähre sich von Zedernnüssen, Beeren und Pilzen. Eichhörnchen sollen für sie die Vorräte für den Winter sammeln. Von Sex halte sie nur etwas, wenn er der Fortpflanzung diene, nichtsdestotrotz lässt sie sich der Erzählung folgend aber auf ein Liebesabenteuer mit dem alternden Geschäftsmann und Autor Megre ein. Anastasia offenbart ihm vielerlei esoterische Geheimnisse.

Anastasianismus

In dem zehnbändigen Werk wird das urbane, hoch technisierte Leben dem Ideal eines naturnahen, angeblich spirituell hochstehenden Daseins gegenübergestellt. Zwischen beiden Welten bewegt sich der Icherzähler. Megre wird nicht müde, Anastasia in besonders leuchtenden Farben zu malen: Er erblickt in ihr ein Symbol für den Zukunftstraum Russlands, der heute in den Anastasia-Gläubigen weiterlebe. Im siebten Band wird Anastasia zur göttlichen Erlöserfigur hochstilisiert. Sie habe die Menschheit von der Dunkelheit zum Licht geführt.

In der esoterischen Anastasia-Ideologie mischen sich verschiedene parawissenschaftliche, esoterische und neureligiöse Vorstellungen. Die Religionen insgesamt gelten dabei als manipulative, ideologische Systeme, die von finsteren und habsüchtigen Priestern erfunden wurden, so besonders im Judentum, in dem die Gläubigen von ihnen „codiert“ und letztlich abhängig gemacht werden. Auch das Christentum sei suspekt: So habe Jesus damit in Wahrheit eine okkulte Religion geschaffen, um die Menschen in Blindheit gefangen zu halten. Die von Megre entworfene „Lehre“ ist in sich nicht stringent. Sie verändert sich von Band zu Band.

Auf der Basis dieser Buchreihe ist ein Anastasia-Kult entstanden. So werden in dem Werk eigenwillige Deutungen vorgenommen. Jesus sei in Wirklichkeit ein älterer Bruder Anastasias. Er sei nur einer von vielen Söhnen Gottes. An anderer Stelle behauptet Anastasia, Mose, Jesus, Buddha und Mohammed seien ihre älteren Brüder. Keiner von ihnen habe jedoch volle irdische Liebe erlangt. Die bildliche Darstellung der Kreuzigung Jesu sei zudem eine okkulte Beeinflussungsmethode von Gläubigen. Sie würden damit immer wieder eine Kreuzigung ihrer Seele erfahren. Megre erweist sich als Kompilator bereits vorhandener esoterischer Vorstellungen, womit er einen neuen Kult, den Anastasianismus, geschaffen hat.

Von besonderer Bedeutung ist die Berufung auf ein neopagenes, wissenschaftlich nicht haltbares Mythologem: den Wedismus als ideale Urzeit. Diese Periode habe 990 000 Jahre gedauert. Im Wedismus gab es keine Religionen. Vielmehr verfügte der Mensch noch über die Fähigkeit des „gefühlsmäßigen Wissens“, eine Art Intuitionismus, der es ihm ermöglichte, aus gemeinsamen Gedanken „energetische Bilder“ zu erschaffen. Wegen unreiner Gedanken kam es zur „Verdunkelung“ und zum Entstehen des tausendjährigen „okkulten Zeitabschnitts“, indem sich das menschliche Bewusstsein zu degenerieren begann. Nunmehr sei das Ende des Okkultismus erreicht. Es gebe die Möglichkeit, ein himmlisches Paradies auf der Erde zu erschaffen. So lässt Megre Anastasia sagen: „Wir – Asiaten, Europäer, Russen und diejenigen, die sich vor kurzem Amerikaner genannt hatten – sind in Wirklichkeit Menschen-Götter aus einer Zivilisation der Wedrussen.“ An diesem – keineswegs historischen – „wedrussischen“ Ideal richten die Anastasia-Anhänger ihre Praxis aus.

Familienlandsitze

Wichtigstes Ziel ist die Errichtung eines Familienlandsitzes als „Raum der Liebe“. Besondere Hoffnungen für diese neureligiöse Bewegung verbanden sich 2016 mit einer politischen Entscheidung in Russland: In diesem Jahr hatte Präsident Wladimir Putin ein Gesetz erlassen, das es den Russen erlaubt, im fernen Osten des Landes gratis bis zu einem Hektar Land zu erwerben. Der ideale Familienlandsitz nach anastasianischem Muster ist von einer dichten Hecke aus Bäumen und Sträuchern umgeben. Er dient der Selbstversorgung. So soll in der Mitte ein Teich sowie ein Gemüse- und Kräutergarten angelegt, das Wohnhaus aus natürlichen Materialien errichtet werden.

Der Familienlandsitz wird in dieser Perspektive zum verheißenen Paradies: Kriege und Naturkatastrophen könnten so verhindert werden. Verbunden wird dies mit einem gewaltigen Heilsversprechen: Jungen Paaren verheiße der Familienlandsitz immerwährende Liebe. Die innere spirituelle Welt des Menschen werde sich ändern; neues Wissen und neue Fähigkeiten würden sich ihm erschließen. Für den Anastasianismus hat der Familienlandsitz die Aufgabe, die Ahnen dort zu versammeln. So wird empfohlen, die Familienangehörigen dort zu bestatten. Aus Dankbarkeit würden sie den Familienlandsitz beschützen. Ausdrücklich wird vor einer Bestattung auf Friedhöfen gewarnt, da sie die Seele der Hölle aussetzen würde.

Verschwörungsesoterik und antidemokratisches Denken

Megre verbreitet in der Anastasia-Buchreihe Verschwörungsmythen. So geht er davon aus, dass der Zusammenbruch der UdSSR durch eine ideologische Manipulation erfolgt sei. Außerdem hätte sich „eine Organisation“ unter dem Dach der Russisch-Orthodoxen Kirche „eingenistet“, um weltanschauliche und religiöse Gruppen als „Sekten“ zu diffamieren, so unter anderem auch die Anhänger der Anastasia-Bücher, die Anastasianer. So folgert Megre, dass eine „gewisse Organisation“ auf dem Territorium Russlands aktiv sei, die er mit einer Besatzungsmacht gleichsetzt. Ausländische und einheimische Diakone würden die Russisch-Orthodoxe Kirche unterwandern und ihr letztlich Schaden zufügen. Die Demokratie gilt als „gefährlichste Illusion der Menschenmassen“. Zentrale Bedeutung hat dabei das Gleichnis von einem gewissen „Dämon Kratie“, einem ägyptischen Hohepriester. Er hatte vor Jahrtausenden die Aufgabe, den Staat umzugestalten und die Herrschaft der Priester zu festigen, um die Herrscher zu Sklaven zu machen, was ihm letztlich gelang. Seither stelle die „Priesterorganisation“ eine „überreligiöse Organisationsstruktur“ dar.

Die demokratischen Staaten westlicher Provenienz seien dekadent und deformiert. Sie seien gar im Würgegriff „moderner Priester“, die die Menschen verführen und in Unkenntnis halten würden. So rät Anastasia, sich von bestehenden politischen Organisationen fernzuhalten. Die Presse wird auch als heimlicher Drahtzieher entlarvt: Journalisten würden wichtige gesellschaftspolitische Themen wie „die Brisanz der jüdischen Frage“ unterdrücken. Einen wesentlichen Krisenfaktor erblickt Megre im Nebeneinander von Judentum und Christentum als zwei sich angeblich ausschließende Richtungen.

Während die Juden sich für das auserwählte Volk hielten, versuche das Christentum, den Menschen klein und sündig zu halten. So kommt die höchst problematische antisemitische Spitze ins Spiel: Als das frühe Christentum sich langsam auszubreiten begann, hätten die Priester als „Lenker der jüdischen Bevölkerung“ begonnen, die neue Lehre umzudeuten, um damit neue Sklavenmenschen zu schaffen, die ihnen hörig sind und leicht manipuliert werden können. Dabei schufen sie sogenannte „Bioroboter“, die nur die Programme ausführen, die ihnen eingegeben wurden. So seien die Juden „codiert“. Die eigentlichen Drahtzieher des Weltgeschehens seien ein levitischer Oberpriester mit fünf Priestern als dessen Helfer. Anastasias Bekenntnis, eine Wedrussin zu sein, hätte ihn jetzt auf den Plan gerufen. Der Widerstreit sei jetzt in vollem Gang.

Problematische Allianzen

Im deutschsprachigen Raum vollzieht sich die Rezeption des Anastasia-Gedankenguts in thematischen wie personellen Vernetzungen. Ein wichtiger Werbeträger für das ökologische Gedankengut Anastasias ist der Professor für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz an der Technischen Universität Hamburg, Ralf Otterpohl. In seinem Buch „Das neue Dorf“ (2017) widmet er dem Anastasia-Kult mehrere Seiten: „Anastasia liefert spannende, überraschende und oft sehr praktische Vorschläge, interessante Bewertungen des Stadtlebens und sehr weitreichende Visionen für die Zukunft“ (76). Otterpohl verschweigt jedoch die problematischen antidemokratischen und antisemitischen Aussagen. Inzwischen kooperiert er mit einem Permakultur-Hofbetreiber und Anastasia-Anhänger im Allgäu. Der Universitätsprofessor scheint ein wichtiges Aushängeschild für das wissenschaftliche Renommee des Anastasia-Kults zu sein.

Otterpohl selbst ist ein engagierter Verbreiter esoterischer Weltdeutungen. So bot der Hochschullehrer im April 2018 geomantische Kurse zur Wahrnehmung von sogenannten Elementarwesen im anastasianischen „Garten Weden“ im schweizerischen Elfingen an. Ein weiterer Protagonist ist Erich Hambach (geboren 1963), Hauptinitiator des seit 2017 stattfindenden „Friedensweges – die Welt braucht eine Umarmung“. Hambach war mehrfach beim umstrittenen Sektengründer Ivo Sasek („Organische Christus Generation“), bei „Klagemauer TV“ und zuletzt im Herbst 2017 beim „Anti-Zensur-Kongress“ in Chur in der Schweiz aufgetreten, wo zuvor auch die Holocaust-Leugnerin Sylvia Stolz referieren durfte. 2016 veröffentlichte Hambach das Buch „Bargeld ade! Scheiden tut weh …“, in dem er im Vorwort unter anderem dem Verschwörungstheoretiker David Icke und Anastasia dankt. Seitenweise zitiert er aus Büchern des rechtsesoterischen Autors Jan Udo Holey alias Jan van Helsing. Besonders auffällig sind die personellen Vernetzungen, die Hambach auf freundschaftlicher Ebene bis in das braun-esoterische Spektrum, etwa zu dem Kleinverleger Reiner E. Feistle, pflegt.

Eine dezidiert neopagane und braun-esoterische Anastasia-Rezeption findet sich im „Urahnenerbe Germania“ Frank Willy Ludwigs, der sich zusätzlich auf die „slawisch-arischen Weden“ beruft. Ludwig hat Schriften unter anderem zu den Familienlandsitzen sowie zu weiteren neopaganen Themen veröffentlicht. Die Broschüren sind mit leicht verfremdeten Hakenkreuzsymbolen und weiteren an die Nazizeit erinnernden Symbolen gestaltet.

Inhaltliche Einflüsse des Anastasianismus zeigen sich bei der sogenannten Schetinin-Schule beziehungsweise bei LAISING – Natürliches Lernen: In den Anastasia-Büchern wird die Schetinin-Schule in Tekos/Kaukasus immer wieder als Vorbild genannt. Projekte von sogenannten LAIS-„Schulgründungen“, besonders in Österreich, versuchen nach Meinung von Kritikern jedoch, diesen Zusammenhang zu verschleiern. Das Laising-Konzept, das vor allem mit Lerngruppen und sogenannten Schautafeln arbeitet, findet problematische Unterstützerkreise, die sich unter anderem auch für die Verbreitung der höchst fragwürdigen Germanischen Neuen Medizin Ryke Geerd Hamers einsetzen.

Der Anastasianismus ist eine weitverzweigte Bewegung, die esoterisches und parawissenschaftliches, aber auch antidemokratisches und antisemitisches Gedankengut vertritt. Damit fügt er sich hierzulande gut in bereits vorhandene alternativ-ökologische und spirituelle Bewegungen ein, womit sich vielfältige Schnittmengen und personelle Vernetzungen ergeben, die für den Außenstehenden kaum zu durchschauen sind. Die Anastasia-Bücher fördern antidemokratische Ressentiments. Sie bedienen eine ohnehin in der Neuen Rechten feststellbare Russland-Begeisterung („Eurasien“), die Wladimir Putin als starken Herrscher feiert. Die Kultur und Demokratien des Westens werden als dekadent und korrupt abgestempelt. Daraus ergeben sich wiederum zahlreiche Berührungspunkte mit der sogenannten Neuen Rechten und direkte Bezüge zu antidemokratischen Szenen, wie etwa der heterogenen „Reichsbürger-Bewegung“. Auf die zahlreichen Verflechtungen der Anastasia-Bewegung mit Verschwörungstheoretikern, rechten Esoterikern und Antisemiten wird in Zukunft genauestens zu achten sein.

Anzeige: Ich bin, wie Gott mich schuf von Sabine Estner und Claudia Heuermann

Die Herder Korrespondenz im Abo

Die Herder Korrespondenz berichtet über aktuelle Themen aus Kirche, Theologie und Religion sowie ihrem jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld. 

Zum Kennenlernen: 2 Ausgaben gratis

Jetzt testen