Was Christen vom Islam für die Christologie lernen könnenJesus im Koran

Der Koran gilt als religiöses Dokument, das sich von zentralen christlichen Glaubensvorstellungen absetzt. Doch viele koranische Aussagen über Jesus Christus lassen sich auch als hilfreiche Korrektive lesen.

Aufgeschlagener Koran
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Die koranischen Aussagen über Jesus werden in der Regel als Angriff auf die Christologie angesehen. Und in der Tat finden sich gerade in den letzten Jahren der Entstehungszeit des Korans deutliche Angriffe auf die gängige Christologie des siebten Jahrhunderts. So heißt es in einigen der letzten Verse des Korans in harscher antichristlicher Zuspitzung: „Ungläubig sind, die sagen: ‚Siehe, Gott ist Christus, Marias Sohn‘. (…) Christus, Marias Sohn, ist nichts als ein Gesandter, vor dem andere Gesandte dahingegangen sind. Seine Mutter ist eine Gerechte. Sie beiden nahmen Speise zu sich“ (Koran, Sure 5, Vers 72.75).

Der Hinweis auf die Tatsache, dass Jesus und Maria ganz normal gegessen haben – im Arabischen heißt es wörtlich, dass die beiden zu essen pflegten, es also ihre Gewohnheit war zu essen –, wird erst verständlich, wenn man sich die typische Christologie des sechsten und siebten Jahrhunderts vor Augen führt. Schon seit Kaiser Justinian, der von 527 bis 565 regierte, war es vordringliches Ziel der byzantinischen Politik, christologische Theorien zu lancieren, die geeignet sein konnten, die für die Christenheit traumatische Kirchenspaltung nach dem Konzil von Chalcedon (451) zu heilen.

Streitpunkt war hier vor allem die Frage, ob Jesus Christus auch eine eigene menschliche Natur und einen eigenen menschlichen Willen besaß. Nicht nur die miaphysitischen Gegner Chalcedons argumentierten gegen diese Möglichkeit, sondern auch wichtige Protagonisten der Reichskirche modifizierten die Rede von der menschlichen Natur Jesu so, dass die Paradoxie der Zwei-Naturen-Lehre abgemildert wurde.

Sie argumentierten dabei für die Unverweslichkeit des menschlichen Leibes Jesu. Ihr Argument lautete, dass Jesus frei von der Ursünde geboren wurde und deswegen auch nicht von den im dritten Kapitel der Genesis festgehaltenen Strafen für die Ursünde betroffen war. Für die Theologie des sechsten und siebten Jahrhunderts war es deswegen selbstverständlich, dass Jesus nicht leiden und sterben musste, aber auch die Nahrungsaufnahme keine physische Notwendigkeit für seine Natur war.

Das bedeutete nicht, dass man die Tatsache leugnete, dass Jesus gegessen und gelitten hat und am Kreuz gestorben ist. Aber man ging davon aus, dass Jesus nur aus Liebe zum Menschen aß, litt und starb. Wenn Jesus also nach 40 Tagen des Fastens in der Wüste wieder unter Menschen kam, dann musste er nichts essen, um physisch zu überleben, sondern er aß, weil er wusste, dass Menschen in solchen Situationen etwas essen müssen und er alles tun wollte, was Menschen tun müssen. Das heißt er pflegte nicht zu essen, sondern er entschied sich zu essen.

Jesus hatte einen echten menschlichen Willen

Genau diese Position greift der Koran an und besteht darauf, dass Jesu menschliche Natur eine völlig normale menschliche Natur war, die von allem betroffen ist, das menschliche Naturen auszeichnet. Mir scheint diese Intervention aus christlicher Sicht ausgesprochen hilfreich zu sein. Denn schon Kirchenväter wie Gregor von Nazianz betonten immer wieder, dass nur erlöst werden kann, was auch von Gott geteilt wird. Dieses altkirchliche Diktum hat mir schon immer sehr eingeleuchtet.

Wenn Erlösung zentral darin besteht, dass Gott uns in Jesus Christus seine heilende Nähe in den tiefsten Abgründen menschlicher Existenz zusagt, kommt eben alles darauf an, dass Jesus mich nicht nur berührt, wenn ich fasten will, sondern auch wenn ich zu verhungern drohe und der Verzicht auf Nahrung keine freie Entscheidung darstellt.

Denkt man diesen Gedanken weiter, wird klar, wie wichtig es ist, dass Jesus auch eine echte menschliche Freiheit und einen eigenen menschlichen Willen hatte. Denn nur wenn Jesus tatsächlich in Getsemani mit seinem Schicksal ringt und voller Verlassenheit am Kreuz nach Gott schreit, bin auch ich in meiner Verzweiflung und meinem Ringen von Gott berührt und umfangen. Während Kaiser und Papst zur Zeit der Entstehung des Korans unisono die häretische These vertreten, dass Jesus keinen eigenen menschlichen Willen hatte, verteidigt der Koran seine wahre Menschlichkeit und damit die Bedingung der Möglichkeit, um überhaupt Erlösung denken zu können. Wird Jesu Menschheit aufgegeben, kann man gleich sagen, dass Gott Christus ist und Gott damit auf etwas Geschöpfliches reduzieren.

Diese ungewöhnliche Formulierung des Korans nimmt die Position skythischer Mönche im Theopaschitenstreit auf, die ebenfalls gegen die ostsyrischen und miaphysitischen Gegner des Konzils von Chalcedon argumentierten. Offenkundig greift der Koran also vermittelnde nachchalcedonische Positionen der Reichskirche an und zeigt, wie sehr sie ein adäquates Verständnis der wahren Menschheit Jesu verdunkeln.

Hier scheint mir ein erster wichtiger Punkt zu liegen, den wir als Christinnen und Christen vom Koran lernen können. Jesu Menschheit ist der alles entscheidende Ausgangspunkt aller Christologie. Diese Menschheit und Menschlichkeit macht es erforderlich, auch einen eigenen menschlichen Willen und eine eigene menschliche Freiheit Jesu zu denken. Wenn diese Angelpunkte jeder Christologie nicht mehr gesehen werden, droht der christliche Erlösungsglaube unverständlich zu werden.

Besonders anrührend finde ich im Kontext der wahren Menschheit Jesu, wie sehr das Lebensschicksal Jesu im Koran mit dem Mariens verkoppelt wird. Die Darstellung Jesu als Sohn Mariens und sein erst allmähliches Heraustreten aus ihrem Hintergrund in der Sure Maryam (Sure 19) zeigt seine echte Menschlichkeit und erinnert mich an die große Bedeutung, die Jesu Mutter für seinen Lebensweg hatte. Zugleich findet der Koran mit der schönen Metapher von dem sprechenden Säugling Jesus (19:30) einen Weg, um die Besonderheit Jesu von Anfang an in anregender Weise auszudrücken und anzudeuten, dass das Verhältnis der beiden durch eine herausfordernde Asymmetrie bestimmt war.

Maria wird im Koran eindringlich nicht nur in der Not ihrer Wehen geschildert (19:23), sondern auch in ihrer Notlage nach der unehelichen Geburt Jesu ungeschönt in all ihrer Bedrängnis vor Augen gestellt. Und Jesus erscheint als derjenige, der zuallererst ihr helfen kann. Jesus, der aus christlicher Sicht das Heil aller Menschen ist, steht so von Anfang an seiner Mutter bei und ist offenkundig auch Segen für sie in ihrer Not. Während biblisch die Konflikte zwischen Jesus und Maria gerade in der modernen Exegese viel Raum einnehmen, und der Nazarener in der eigenen Familie und der eigenen Geburtsstadt zunächst einmal nichts gilt, wird Jesus im Koran zuerst für seine Mutter in seiner Besonderheit erkennbar und entwickelt seine prophetische Sendung aus seiner Familie heraus.

Natürlich ist es auch im Johannesevangelium Maria, die als Erste auf Jesus zeigt und so sein öffentliches Wirken vorbereitet (vgl. Joh 2,5). Aber Jesu heilende Nähe für Maria selbst spielt hier keine Rolle, sondern wird erst durch den Koran in unser Blickfeld gerückt. Dadurch sehe ich klarer die Schwäche Mariens und die Zärtlichkeit der Kraft Jesu. Bereits als Säugling vermag er ihr Kraft zu schenken – ein Gedanke, der mir theologisch sehr einleuchtet, wenn ich mich daran erinnere, wie sehr Säuglinge uns Mut zum Leben machen und allein schon durch ihre Existenz Sinn und Hoffnung geben.

Der prophetische Säugling Jesus vermag hier offenbar noch mehr und in wunderbarer Weise auch die größte Not zu wenden. Und bereits das Kind Jesus hat Teil an der schöpferischen Macht Gottes. All diese in den Apokryphen so ausführlich geschilderten Details der Kindheit Jesu treten im Koran in wenigen Andeutungen vor Augen und eröffnen doch eine fast weihnachtlich anmutende Theologie des Kindes, die mir eine erste spannende Sinndimension der koranischen Botschaft über Jesus auch für Christen zu sein scheint, die eben im rechten Verständnis der wahren Menschheit Jesu gründet.

Ein zweiter innovativer und produktiver Zugang zur Christologie ergibt sich aus den koranischen Christustiteln. Dabei denke ich erst einmal nicht an die bekannten Christustitel, die hier neu formatiert und ausgeleuchtet werden. Natürlich ist es bewegend im Koran von Jesus als dem Christus, dem Wort Gottes und dem Gottesknecht zu hören. Aber noch aufregender sind die mir bisher unbekannten Titel, die mir neue Dimensionen der Wirklichkeit Jesu Christi vor Augen stellen. So bezeichnet der Koran Jesus als Geist Gottes (4:171) und als den Gott Nahestehenden (3:45). Jesu Nähe zu Gott, seine unvermittelte Vertrautheit mit ihm und seine restlose Bezogenheit auf ihn, ist in der Tat auch aus christlicher Sicht ein entscheidender Schlüssel, um sich Jesu Lebensgeheimnis anzunähern.

Wer mit Jesus zu tun bekommt, wird mit Gottes Geheimnis selbst konfrontiert, weil er Gott so nahe ist, dass ich an der Begegnung mit Gott nicht vorbeikomme, wenn ich mich Jesus Christus öffne und ihm vertraue. Diese Nähe kann gut durch die Wirkung des Geistes Gottes in Jesu verständlich werden. Jesu Geistsein ist nicht nur ein Korrektiv gegen eine Isolierung der Christologie von der Pneumatologie, sondern auch ein Versuch, die pneumatische Intensität, die von der Begegnung mit ihm ausgeht, in Worte zu fassen. Ausdrücklich wird hier – anders als bei Roger Haight – die Geistchristologie nicht gegen die Logoschristologie ausgespielt, sondern mit ihr verbunden, so dass mir die koranische Formulierung hilfreich zu sein scheint, um die Bedeutung des Heiligen Geistes für die Christologie wieder stärker in den Blick zu nehmen.

Im Koran gibt es lehrreiche Leerstellen

Doch der Koran gibt nicht nur durch seine Innovationen und Umformatierungen zu denken, sondern drittens auch durch seine Leerstellen. Besonders offensichtlich sind diese im Blick auf Passion und Kreuz Jesu Christi. Beide werden im Koran nicht erwähnt. Der Verkünder des Korans hat offenbar die Sorge, dass die Betonung von Passion und Kreuz Jesu Christi theologisch zu Exklusivitätsbehauptungen führt und den Blick darauf verdunkelt, dass Gott insgesamt in seinem Sich-Aussagen verwundbar und verletzlich ist und als solcher in den Dialog mit den Menschen tritt. Deshalb stellt er der biblischen Passionsgeschichte vom Leiden Jesu Christi eine koranische Passionsgeschichte vom Leiden der Propheten und vor allem von der Passion des Korans selbst an die Seite.

So stellt bereits der australische Jesuit Daniel Madigan fest, dass sich nahezu alle Termini, die in den Passionsgeschichten auf Jesus angewendet werden, im Koran wiederfinden – und zwar als Geschichte der Passion der Zeichen des Korans. Die Zeichen Gottes (also die āyāt und damit eben auch die Verse des Korans) werden geleugnet und verspottet (4:140); über Gott und seine Zeichen machen sich die Gegner lustig (9:65) und spotten über sie (37:14). Sie verkaufen die Zeichen Gottes um einen geringen Preis (9:9) und freveln an ihnen (7:9.103). Sie wenden sich von ihnen ab (6:4; 21:32) und bezeichnen sie als Lügen (6:157; 7:36.40.136). Sie halten sich für erhaben über sie (6:93; 7:36.40) und reden Falsches über sie (41:40). Sie schmieden Ränke gegen sie (10:21), versuchen ihnen entgegenzuwirken und sie zu vereiteln (34:5.38). Über Zeichen Gottes wird gestritten (40:4.35.56.69; 42:35) und leichtfertig geredet (6:68); man versucht sie zu entkräften (22:51) und zu vergessen (20:126). Die Menschen sagen sich von den Zeichen Gottes los (7:175) und beachten sie nicht (7:136; 10:7.92).

Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr die Reaktion der Gegner des Korans der Reaktion der Gegner Jesu gleicht und wie hier geradezu eine Passionsgeschichte erzählt wird. Für Bibel und Koran lässt sich also sagen, dass Gott sich in seiner Offenbarung dem Leiden aussetzt und sich von der Ablehnung seines Wortes betreffen lässt. Lernen können wir hier für die Christologie, dass die für Christen untrennbar mit Jesus Christus verknüpfte Botschaft auch anders verkündet werden kann.

Gott kommt den Menschen heilsam nah

Das entscheidende Moment ist hier also nicht das der Revision oder Depotenzierung. Vielmehr geht es um Ausweitung und Demokratisierung. Besonders eindrücklich tritt das in der koranischen Prophetologie und Zeichentheologie vor Augen. Jesus erscheint auch im Koran als Zeichen der göttlichen Gegenwart. Aber es gibt sehr viele, letztlich unendlich viele Zeichen dieser Gegenwart. Auch die Einreihung Jesu in die Reihe der Gesandten, Propheten und Gottesknechte soll nicht die Bedeutung dieser Gestalten relativieren und auch nicht die Sendung Jesu Christi zurücknehmen, sondern heilsgeschichtlich einordnen. Christlich bleibt hier zwar unbefriedigend, dass die normative und orientierende Kraft des Beispiels Jesu Christi unterbestimmt bleibt. Aber umgekehrt kann der Koran dazu herausfordern, Jesu Sendung nicht exklusiv zur Bestimmung seines Personengeheimnisses zu rezipieren, sondern inklusiv zur exemplarischen Darlegung der Menschenfreundlichkeit Gottes und seiner Nähe zum Menschen.

Allerdings kann aus christlicher Sicht eine solche inkludierende Sicht nur gelingen, wenn sie aus der Bestimmtheit der Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus gewonnen wird. An dieser Stelle ist es bemerkenswert, dass der Koran viertens die Bedeutung der Eucharistie zur christlichen Selbstvergewisserung über diesen alles entscheidenden Angelpunkt des christlichen Glaubens anerkennt (vgl. 5:112–114). Dem Verkünder des Korans ist völlig bewusst, dass Machttaten und Wunder aller Art in ihrer Zeichenfunktion immer missverstanden werden können.

Überhaupt bringt es die koranische Zeichentheologie und die Ambiguität der koranischen Rede mit sich, dass die Frage nach der Gewissheit des Glaubens sich immer neu stellt und auch im Koran selbst thematisiert wird. Es ist bewegend, dass der Verkünder des Korans die Eucharistiefeier als Antwort auf diese Unsicherheit für Christinnen und Christen anerkennt. Fester Grund gewinnt der Glaube der Jüngerinnen und Jünger Jesu nicht durch Jesu Wunder, sondern durch seine bleibende Präsenz im Abendmahl. Der von Gott gestiftete Tisch der Eucharistie wird so als christlicher Grund der glaubenden Selbstvergewisserung anerkannt, sodass auch die Gründung des christlichen Glaubens in der Gegenwart Jesu offene Ohren findet.

Wie schön, dass eben diese Stiftung der Eucharistie diachron betrachtet beinahe die letzte frohe Botschaft Jesu an seine Gemeinde ist (5:114). Zwar bleibt sie eingerahmt in eine Absage an das johanneische Verständnis der wechselseitigen Vertrautheit und Kenntnis Jesu und des Vaters (5:116 gegen Joh 10,15). Offenbar möchte der Koran davor warnen, den Menschen Jesus in ein allzu reziprokes Verhältnis zu Gott zu rücken.

Und natürlich wird man dem Koran aus christlicher Sicht an dieser Stelle nicht folgen können. Aber die Berechtigung der Sorge des Verkünders des Korans wird man doch auch christlich anerkennen können, wenn man bedenkt, wie sehr diese Form der Christologie dazu führen kann, Jesus von den Menschen wegzurücken, statt Gott in seiner bleibenden Verborgenheit dem Menschen heilsam nahe kommen zu lassen.

Dem Koran ist es schließlich fünftens ein wichtiges Argument gegen den Glauben der Juden und Christen, dass sie sich so sehr und so unerbittlich untereinander streiten. Dabei nimmt er ebenso die innerchristlichen christologischen Streitigkeiten aufs Korn wie auch die oft blutigen Streitigkeiten zwischen Christentum und Judentum. Dagegen ruft er zur Einheit und zum gemeinsamen Zeugnis.

Wenn man sich den Zustand unserer Welt einigermaßen realistisch vor Augen führt, merkt man, wie dringend wir dieses Zeugnis brauchen. Wir brauchen das Zeugnis für einen Gott, der Gerechtigkeit für all seine Geschöpfe und auch seine vom Untergang bedrohte Schöpfung will.

Bei aller Bedeutsamkeit der Wahrheitssuche und aller Ernsthaftigkeit im Streit um die rechte Formulierung des Glaubens ist die koranische Irritation über die christologischen Streitigkeiten ein wichtiger Hinweis, dass wir uns immer bewusst sein sollten, wozu wir in diese Welt gerufen sind und was wir zu bezeugen haben.

Der Koran kritisiert hier jede Form der Selbstgerechtigkeit und warnt vor der Destruktivität einer agonalen Bestimmung des Miteinanders der Religionen. Von daher erlebe ich die koranische Botschaft als eindringlichen Appell an uns Christinnen und Christen, den Wunsch Jesu, dass wir eins sein sollen (Joh 17,22), endlich Wirklichkeit werden zu lassen und unablässig nach einer sichtbaren Ökumene der Kirchen zu streben. Denn so wie Vater und Sohn trinitätstheologisch ja gerade durch ihre bleibende Verschiedenheit eine Differenz-Einheit bilden, sind auch wir Christen aufgerufen, gerade in unserer Verschiedenheit auf den einen Gott zu verweisen.

Offenkundig sind weite Teile des Korans von der Hoffnung beseelt, dass es gelingen kann, die innerchristlichen Streitigkeiten zu beenden und auch Juden und Christen wieder zu einer Gemeinschaft wechselseitiger Wertschätzung zu bewegen.

Der Koran lädt hier zu einer Bewegung der Glaubenden ein, in die sich auch die Muslime einreihen sollen. Ohne an dieser Stelle bewerten zu wollen, ob eine solche ökumenische Verständigung gelingen kann, will der vorliegende Artikel zumindest dazu einladen wahrzunehmen, wie intensiv der Koran Jesus Christus wertschätzt und sich um eine Annäherung an ihn bemüht.

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