Die Weltkirche verfügt wieder über eine komfortable Anzahl an Kardinälen im wahlfähigen Alter für ein mögliches Konklave. Mit der Ernennung von 13 neuen Kardinälen Ende November in Rom, darunter neun Männer unter 80 Jahren, wären es 128 Papstwähler. Damit würde der Richtwert für ein Konklave, der bei 120 Teilnehmern liegt, wieder leicht überschritten, nachdem er zuvor nicht ganz erreicht worden war.
Es ist das siebte Mal, dass Franziskus neue Kardinäle ausgewählt hat. Dabei führte er seinen doppelten Kurs fort, einerseits auf mehr Internationalität zu setzen und gleichzeitig die Gruppe der italienischen Kardinäle zu stärken. Den Ernennungen des Erzbischofs von Capiz (Philippinen), José Advincula, des Bischofsvikars von Brunei, Cornelius Sim, sowie des Erzbischofs von Kigali (Ruanda), Antoine Kambanda, stehen so gleich sechs neue Kardinäle aus Italien gegenüber, drei von ihnen unter 80 Jahren: Marcello Semeraro, der neue Präfekt der Heiligenkongregation, Mauro Gambetti, Franziskaner-Guardian von Assisi, sowie Augusto Paolo Lojudice, Erzbischof von Siena. Mit dem Erzbischof von Washington, Wilton Gregory, wird erstmals auch ein Afroamerikaner dem Kardinalskollegium angehören.
Das Konsistorium wurde angesichts der Corona-Krise in eingeschränkter Form geplant. Die neuen Kardinäle durften jeweils nur zehn Gäste einladen. Die beiden Designierten aus Asien mussten wegen aktueller Reisebeschränkungen ganz auf die Teilnahme verzichten. Sie sollen ihre Kardinalsinsignien – Birett und Ring – in der jeweiligen Apostolischen Nuntiatur überreicht bekommen, sobald es die Pandemiesituation zulässt.
Lucas Wiegelmann