Erstmals in ihrer Geschichte bekommt die griechisch-orthodoxe Gemeinschaft in Deutschland einen Bischof, der auch hier geboren wurde. Der Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Christi Himmelfahrt im Berliner Stadtteil Steglitz, der 43-jährige Archimandrit Emmanuel Sfiatkos, wurde im Juli zum Vikarbischof der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland geweiht. Zuvor hatte ihn die Heilige Synode des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, zu dem die griechisch-orthodoxe Kirche in Deutschland gehört, auf Vorschlag von Metropolit Augoustinos Lambadarkis gewählt. Bisher kamen alle leitenden Geistlichen immer aus der alten Heimat. Sfiatkos stammt aus dem Ruhrgebiet und trägt nun den Titel „Bischof Emmanuel von Christoupolis“
Der Theologe, der in München studiert hatte und zunächst Religionslehrer war, hat sich weit über die Grenzen der Stadt hinaus einen exzellenten Ruf erworben. Sfiatkos gilt als Brückenbauer, der sich für seine Kirche und seine Landsleute engagiert und den Menschen die oft eher fremde Orthodoxie erklären kann. Regelmäßig war er in den vergangenen Jahren bei Kirchen- und Katholikentagen zu Gast. In Berlin leitete er zunächst den „Internationalen Konvent Christlicher Gemeinden“, in dem sich die fremdsprachigen Kirchengemeinden Berlins zusammengeschlossen haben. Seit 2015 ist er Vorsitzender des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg.
Als einer von insgesamt drei Vikarbischöfen der Metropolie ist Sfiatkos auch Beauftragter der Orthodoxen Bischofskonferenz am Sitz der Bundesregierung und des Bundestages. Einige Beobachter sehen in ihm möglicherweise auch einen Anwärter für höhere Ämter in seiner Kirche. Benjamin Lassiwe