EKD-SynodeZwei Favoritinnen für das Amt des Ratsvorsitzenden

Versammlungsraum
© Harald Oppitz/KNA

Die Zeichen stehen auf Präsenz: Wenn sich die 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 7. bis 10. November zu ihrer zweiten Tagung trifft, werden die Kirchenparlamentarier aus den 20 evangelischen Landeskirchen wohl tatsächlich physisch nach Bremen reisen. Das ist mittlerweile etwas Besonderes, fand doch die eigentlich in Berlin geplante letztjährige Synode ebenso wie die konstituierende Tagung der neuen Synode ausschließlich virtuell statt. Doch die derzeitige Coronalage scheint in Verbindung mit den Impfungen eine Präsenztagung wohl zuzulassen.

Wichtigster Tagesordnungspunkt der Bremer Synode wird die Wahl eines neuen Rates und eines neuen Ratsvorsitzenden sein. Hier gelten weiter die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs und die westfälische Präses Annette Kurschus als Favoritinnen. Letztere hat allerdings gerade während der Flutkatastrophe, die im Sommer auch Teile der westfälischen Landeskirche betraf, nicht durch öffentliche Wirkung geglänzt – während der neue Rheinische Präses Thorsten Latzel, zu dessen Landeskirche unter anderem das besonders betroffene Ahrtal gehört, auf allen Kanälen präsent war. Würde Latzel in Bremen in den Rat gewählt, wäre das deswegen keine Überraschung.

Daneben wird sich die EKD-Synode in Bremen erneut mit einem Dauerthema beschäftigen müssen: Dem sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Die Aussetzung der Arbeit des EKD-Betroffenenbeirats wird die Kirchenparlamentarier dabei ebenso beschäftigen müssen, wie die Frage nach dem Fortgang der Aufarbeitung in den Landeskirchen. Zudem werden sich die Synodalen weiter mit der Frage der zukünftigen Gestalt und Struktur ihrer Kirche beschäftigen müssen: Und nicht zuletzt der kirchliche Haushalt, in dem aller Voraussicht nach gespart werden muss, wird dabei Anlass zusätzlicher Debatten sein. Benjamin Lassiwe

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