KatechetendienstAmtlich beauftragt

Blick auf den Petersdom in Rom
© Pixabay

Mit dem Motu Proprio „Antiquum ministerium“ vom 10. Mai 2021 hat Papst Franziskus den „laikalen Dienst des Katecheten“ als offizielles Amt in der Kirche errichtet. Einen solchen formalen Rahmen für den Katechetendienst gab es bisher in der katholischen Kirche nicht. Der Vatikan werde demnächst auch den liturgischen Ritus für die kirchenamtliche Beauftragung der Katecheten veröffentlichen, kündigte der Papst an. Die Bischofskonferenzen rief er auf, für potenzielle Kandidaten „den notwendigen Ausbildungsweg sowie Normen und Kriterien für den Zugang“ zu erstellen.

Kurienbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, Delegat beim Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung, sagte im Interview mit „Vatican News“, es werde keine „Klerikalisierng der Laien“ angestrebt, vielmehr gehe es darum, „die verschiedenen Lebens- und Berufsbereiche, wo Einzelne stehen und Zeugnis geben können“, einzubeziehen.

Patrik C. Höring, Professor für Katechetik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT), äußerte gegenüber dem Portal katholisch.de allerdings die Vermutung, dass die Einführung des Amtes in Deutschland „folgenlos“ bleiben werde. „Hierzulande würde es eher zu Schwierigkeiten führen, diesen neuen Dienst einzurichten, weil er eben bestimmte Leute ausgrenzt, die ihn jetzt schon tun“, so Höring. Der Katechetik-Professor verwies außerdem auf die „hauptberuflich tätigen Pastoral- und Gemeindereferenten“. „Diese haben ja bereits die im Schreiben geforderte umfangreiche Ausbildung und schon eine offizielle kirchliche Beauftragung“, so Höring.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer erklärte hingegen, das neue Amt in seiner Diözese rasch einführen zu wollen.

Benjamin Leven

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