Wer hat mehr Studierende im ersten Semester? Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn oder die als „Woelki-Hochschule“ geschmähte Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT)? Natürlich die Bonner Fakultät mit ihren Lehramts- und Bachelor-Studiengängen. Insgesamt 120 Einschreibungen verzeichnet Bonn im aktuellen Wintersemester. Etwas anders sieht der Vergleich aus, wenn man nur das grundständige theologische Vollstudium betrachtet. Die KHKT verzeichnet laut eigenen Angaben 21 Neueinschreibungen im „Magister Theologiae“. In Bonn sind es dagegen 12. Die Universität weist allerdings darauf hin, dass die Priesteramtskandidaten nicht eingeschlossen sind, deren Studium nicht mit dem Magister, sondern mit einem „kirchlichen Examen“ endet. Zehn weitere Studenten sind das, sodass man in Bonn auf insgesamt 22 Personen kommt – eine mehr als bei der Kölner Konkurrenz. Allerdings hatte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wegen der öffentlichen Debatte um die Hochschule (vgl. HK, November 2022, 11–12) entschieden, dass in diesem Semester alle Kölner Priesteramtskandidaten ihr Studium in Bonn beginnen müssen. Sie konnten also nicht zwischen den beiden Standorten wählen.
Spitzenreiter bei den Neueinschreibungen im Vollstudium ist mit 50 Personen weiterhin die größte deutsche Katholisch-Theologische Fakultät an der Universität Münster. Darunter sind laut der Zahlen der Universität indes nur drei Priesteramtskandidaten.
Auf Platz 2 steht die Universität Tübingen mit 30 neuen Studierenden im theologischen Vollstudium. Bonn mit 22 und Köln mit 21 stehen an dritter und vierter Stelle der Liste, gefolgt von Augsburg mit 18 Neuanmeldungen. Die Jesuitenhochschule Sankt Georgen in Frankfurt sowie die Ludwig-Maximilians-Universität München kommen jeweils auf 15 neue Studierende im theologischen Vollstudium. In Würzburg sind es 12 Personen; dort studieren seit 2020 keine Priesteramtskandidaten mehr. Die Katholische Universität Eichstätt zählt in diesem Wintersemester 10 neue Einschreibungen.
Eine ganze Reihe von Einrichtungen hat weniger als 10 Neuanmeldungen. Die Universität Mainz verzeichnet 8 Einschreibungen, die Pallotiner-Hochschule in Vallendar 7, Bochum 6, Paderborn 5 und Trier 4. Das Schlusslicht bildet Erfurt mit 2 neuen Studierenden im „Magister Theologiae“.
Die Universitäten in Regensburg und Freiburg können noch keine aktuellen Zahlen angeben. Allerdings teilte das Erzbistum Freiburg Mitte Oktober mit, man habe zehn neue Priesteramtskandidaten und wolle darum vorerst an Freiburg als Standort für die Priesterausbildung festhalten. Benjamin Leven
Ergänzung 9.12.2022: Die katholisch-theologische Fakultät der Universität Regensburg meldet inzwischen 18 Ersemester im Magister-Studium.
Ergänzung 20.12.2022: Die katholische-theologische Fakultät der Universität München teilt mit, dass - anders als zuvor von der Pressestelle der Universität mitgeteilt - zum Wintersemester 28 Studierende das Magisterstudium Katholische Theologie aufgenommen haben.