Bei einer Reise nach Malta am 2. und 3. April äußerte sich Papst Franziskus insbesondere zu den Themen Korruption und Migration. Bei einer Begegnung mit Staatspräsident George Vella und Premierminister Robert Abela mahnte er „Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Pflichtbewusstsein und Transparenz“ an. In Malta gibt es immer wieder Korruptionsvorwürfe gegen Politiker. Seit dem Mord an der Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia 2017 ist die Korruption politisches Dauerthema auf der Mittelmeerinsel.
Bei einem Besuch in der Paulusgrotte in Rabat, dem Ort, an dem der Überlieferung nach der Apostel Paulus als Schiffbrüchiger gelandet sein soll, thematisierte der Papst die Aufnahmebereitschaft gegenüber Migranten. In einem Gebet sagte er: „Lass nicht zu, dass unser Mitgefühl sich in leeren Worten erschöpft, sondern entzünde das Feuer der Gastfreundschaft.“ Er besuchte außerdem ein Aufnahmezentrum für Migranten und Flüchtlinge. „Ich hoffe, dass Malta diejenigen, die an seinen Küsten landen, immer so behandeln wird, dass es für sie wirklich ein sicherer Hafen ist“, so der Pontifex.
Immer wieder kam der Papst bei seinem Besuch auch auf den Krieg zu sprechen, der in der Ukraine tobt. Ohne den Namen des russischen Präsidenten zu nennen, sagte Franziskus, „einige wenige Mächtige, die leider in den anachronistischen Forderungen nationalistischer Interessen gefangen“ seien, würden Konflikte provozieren. Der Papst sprach von „infantiler und zerstörerischer Aggression“ und „neuen Imperialismen“. Dabei sollten „Invasionen aus anderen Ländern, brutale Straßenkämpfe und atomare Bedrohungen“ doch eigentlich der Vergangenheit angehören, so Franziskus bei seiner jüngsten Reise.
Benjamin Leven