Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) wird fortgeführt. Das kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Rahmen eines Werkstattgespräches Anfang Mai an, an dem rund 40 Vertreterinnen und Vertreter von islamischen Dachverbänden und Organisationen der muslimischen Zivilgesellschaft teilgenommen haben. „Die Islamkonferenz hat dazu beigetragen, dass Musliminnen und Muslime heute selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sind“, so Faeser. Gleichzeitig will die Ministerin das Dialogforum weiterentwickeln und dabei von Anfang an muslimische Stimmen einbinden. Bereits im März hatten dazu erste Gespräche stattgefunden. Beim Werkstattgespräch wurden nun die drei Themenfelder „Gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern“, „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verhindern“ und „Strukturen muslimischer Selbstorganisation stärken“ vertieft diskutiert und konkretisiert. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen im Bundesinnenministerium die Planungen für die fünfte Phase der DIK fortgesetzt werden. Die zuständige Staatssekretärin ist Juliane Seifert.
„Die Deutsche Islam Konferenz ist das zentrale Forum für den Dialog des Staates mit Musliminnen und Muslimen“, betonte Faeser. Sie solle dazu beitragen, „einen Islam der Muslime in Deutschland zu befördern, der als Teil der Gesellschaft akzeptiert wird und sich eigenständig auf der Grundlage unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung entfalten kann“. Zudem sei die DIK ein Zeichen dafür, dass Musliminnen und Muslime in Deutschland und ihre Religion ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft seien. „Der Staat nimmt sich ihrer Anliegen an.“ Gleichzeitig machte die Ministerin auch auf Rassismus aufmerksam, dem Musliminnen und Muslime oft in doppelter Weise ausgesetzt seien: „Sie erfahren Ablehnungen und Anfeindungen als Angehörige der islamischen Religion und oft auch als Menschen mit Einwanderungsgeschichte.“
Lange war unklar geblieben, ob und in welcher Weise die neue Bundesregierung das Dialogforum weiterführen will (vgl. HK, August 2021, 6). Die Deutsche Islam Konferenz wurde 2006 vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble gegründet und soll den Dialog zwischen Staat und Islam fördern. In den vergangenen Jahren wurde unter anderem über islamischen Religionsunterricht, islamische Theologie an Universitäten, den Bau von Moscheen oder die muslimische Wohlfahrt und Seelsorge diskutiert. Schwerpunkt der Islamkonferenz in der vergangenen Wahlperiode war die Etablierung einer Imam-Ausbildung in Deutschland. Dana Kim Hansen-Strosche