Katholische Kirche in NicaraguaOrtega-Regime verbietet Jesuitenorden

Kirche in Nicaragua
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In Nicaragua verschärft sich die Verfolgung der katholischen Kirche durch die Regierung unter Machthaber Daniel Ortega und seiner Frau und Vizepräsidentin Rosario Murillo weiter. Dem Jesuitenorden wurde der Rechtsstatus als zivile Organisation entzogen, das Vermögen beschlagnahmt. Der Orden habe in den vergangenen drei Jahren nicht die verpflichtenden Finanzberichte vorgelegt, hieß es zur Begründung. Erst wenige Tage zuvor war Mitte August bereits die von den Jesuiten getragene Zentralamerikanische Universität in der Hauptstadt Managua geschlossen und ihre Vermögenswerte beschlagnahmt worden. Die Hochschule sei ein „Zentrum des Terrorismus“. 2018 war die Universität ein Zentrum der Proteste gegen Ortega gewesen, mit denen die aktuelle innenpolitische Krise des Landes begann (vgl. HK, Dezember 2022, 47–49).

Die Zentralamerikanische Provinz der Jesuiten übte Kritik am Vorgehen der Regierung und sprach von einer ungerechtfertigten Maßnahme. Der Orden forderte, dass die Rechtsstaatlichkeit geachtet und „Wahrheit, Gerechtigkeit, Dialog und die Achtung der Menschenrechte“ wieder in den Vordergrund gestellt werden. Das Vorgehen bestätige die Absicht einer „vollständigen Errichtung eines totalitären Regimes“.

Unterdessen sitzt Bischof Rolando Alvarez aus Matagalpa weiterhin im Gefängnis. Er war Anfang des Jahres wegen Vaterlandsverrat und Rebellion zu 26 Jahren Haft verurteilt worden. Menschenrechtsorganisationen forderten seine Freilassung und prangerten die menschenunwürdigen Haftbedingungen an. Die katholische Kirche, aber auch andere Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien haben immer wieder das Vorgehen von Ortega kritisiert und unter anderem Menschenrechtsverletzungen angeprangert.

Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier, zuständig für die Weltkirche, forderte von Deutschland, der EU und der internationalen Staatengemeinschaft ein entschlosseneres Vorgehen gegen Präsident Ortega. „Kritiker werden systematisch verfolgt und mundtot gemacht, mit Blick auf Nicaragua noch von einer Demokratie zu sprechen, spricht den Opfern des Regimes Hohn, immer stärker treten Züge eines gewaltsamen Unrechtsregimes hervor.“ Dana Kim Hansen-Strosche

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