30 Jahre RenovabisHilfswerk im Zeichen der Solidarität zwischen West und Ost

Globus
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Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat im September sein 30-Jahr-Jubiläum mit einem Festakt und einem Internationalen Kongress begangen. Dabei blickte es zurück auf Freiheitsdebatten der Neunzigerjahre, die damaligen Erwartungen sowie auf aktuelle Herausforderungen. Deutschland habe in den vergangenen Jahren Fehler in seiner Russland-Politik gemacht und das Bedrohungspotenzial Russlands nicht erkannt, kritisierte der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck in seinem Festvortrag. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg rief er dazu auf, jene zu unterstützen, die für die Freiheit kämpften und sie verteidigten. Wehrhafte Demokratien dürften nicht in Angst erstarren, sondern müssten sich an die aktuellen Herausforderungen anpassen. Der Politikwissenschaftler Andreas Heinemann-Grüder warb angesichts eines erstarkenden Nationalismus für ein solidarisches Europa mit einer sozialen und widerstandsfähigen Demokratie. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass sich Demokratien gefestigt hätten. Die Präsidentin der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, Helen Alford, forderte, die Unterschiede und die Vielfalt, die sich zwischen Ost und West zeigten, als Chance und nicht als Bedrohung zu verstehen.

Die Solidaritätsaktion wurde im März 1993 nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Seitdem unterstützte sie rund 25.800 kirchlich-soziale und Bildungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von etwa 842,6 Millionen Euro. Geschäftsführer des jüngsten der sechs weltkirchlichen katholischen Hilfswerke in Deutschland ist Thomas Schwartz (vgl. HK, November 2022, 16–19), der derzeit auch Teilnehmer an der von Papst Franziskus initiierten Weltsynode ist. Annika Schmitz

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