Mit seinen „Basics Systematischer Theologie“ hat der in Salzburg lehrende Fundamentaltheologe Martin Dürnberger ein bemerkenswertes Buch vorgelegt. Bemerkenswert ist es vor allem deshalb, weil ihm darin der schwierige Spagat zwischen Zugänglichkeit und gedanklicher Präzision gelingt. Dürnberger arbeitet einerseits mit anschaulichen Formulierungen und Exempeln, wobei er gelegentlich auch vor flapsig-alltagssprachlichen Wendungen nicht zurückschreckt. Gleichzeitig wird er der Komplexität der behandelten philosophischen und theologischen Gegenstände aus Vergangenheit und Gegenwart voll und ganz gerecht, versimpelt an keinem Punkt das jeweilige Problem, sondern verlangt dem Lesenden durchaus etwas ab.
Das Buch behandelt die klassischen Themen der Fundamentaltheologie und der Dogmatik gleichermaßen, beginnend mit der Frage nach Glauben und Vernunft. Dem folgt ein breit angelegter Teil zu Begriff und Beweisbarkeit Gottes, in dem der Autor Antwortversuche und Anfragen von der Scholastik bis zur neuzeitlichen Religionskritik und zur Gottesfrage im Zeichen des linguistic turn Revue passieren lässt. Knapper gehalten sind die Überlegungen zu den Glaubensaussagen über Jesus Christus, die Erlösung durch ihn und zur Trinitätstheologie, die Ausführungen zum Thema Kirche sowie zur Eschatologie. Am Schluss stehen Bemerkungen zur systematisch- theologischen Theoriebildung. Besondere Aufmerksamkeit widmet Dürnberger im Rahmen seiner Überlegungen zum Thema Gott begrüßenswerterweise der Theodizeefrage, während sich das Sakramentenkapitel auf die allgemeine Sakramentenlehre beschränkt.
Es ehrt den Autor, dass er beim Darstellen und Abwägen der diversen Positionen keine vorschnellen Lösungen zu kritischen Punkten ansteuert. Dürnberger beruft sich in seinem didaktisch überlegt, wenn auch gelegentlich redundant aufgebauten, nirgendwo verschwurbelten Buch an verschiedenen Stellen positiv auf theologische Ansätze Karl Rahners. Diese Rehabilitierung (die Anfragen nicht verschweigt) wie übrigens auch die des Thomas von Aquin gehört zu den besonders sympathischen Zügen dieses insgesamt ansprechenden Buches.