Zum 75-jährigen Jubiläum von „Christ in der Gegenwart“Von Gott sprechen, schreiben, singen und mehr

Unter dem je zu ergänzenden Motto „Von Gott ...“ feiert die katholische Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“ (CiG) dieses Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum mit mehreren Veranstaltungen an verschiedenen Orten. Die Auftaktveranstaltung fand mit knapp 200 Teilnehmenden am 28. März am Verlagsstandort Freiburg mit spiritueller Lesung, Vortrag und Diskussion statt. „Von Gott ... sprechen, schreiben, singen“ führte zu den Fragen: Wie können wir heute über und mit Gott reden? Im gesprochenen, geschriebenen und auch gesungenen Wort?

Der Theologe Gotthard Fuchs, der die Rubrik „Wege und Welten“ im CiG bespielt, stellte zu Beginn mit dem Dichter Cees Nooteboom fest, dass Gott „einen Namen haben müsse, der wie eine Frage klingt“. Auf „Wortschatzsuche“ begaben sich sodann die Frauenseelsorgerin Annette Jantzen mit sprachlich explizit geschlechteroffenen Gebeten, der Theologe Stephan Wahl, der in seinen Psalmen „stotternd“ Annäherungen, Anfragen und Anklagen an Gott zum Ausdruck bringt, sowie die Musikerin Tine Wiechmann, in deren experimentellen Klavier- und Gesangstücken sich traditionelle und heutige Ausdrucksformen mischen. Der Theologe Hans-Joachim Höhn erläuterte anschließend Ansprüche an eine „Theopoesie“, die Gott nicht festlegt, sondern ihn bei allen „Wortfindungsschwierigkeiten“ gerade im Ungefähren aufscheinen lässt. In einer Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass von Gott reden immer wieder neue Sprachformen braucht, die auch ein vielsagendes Schweigen und natürlich Schreiben einschließen. Manch eine Stimme aus dem Publikum zeigte sich dankbar, dass Gottesfragen so poetisch im Mittelpunkt standen.

Für die zweite Jubiläumsveranstaltung am 30. April in Frankfurt lautet das Motto „Von Gott ... berufen zu leben“. Der Jesuit Clemens Blattert warb im Vorfeld dafür, sich immer wieder neu auf die Suche nach der eigenen Berufung zu machen. Am 24. Juni ist ein Barcamp mit der Domberg-Akademie Freising vorgesehen. Im Rahmen der Salzburger Hochschulwochen findet am 2. August eine Podiumsdiskussion „Theologie zukunftslos?“ statt, moderiert von CIG-Redakteurin Johanna Beck.

Die Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“ erscheint seit 1948 im Verlag Herder und richtet sich mit dem Anspruch „Glauben durch Lesen, ökumenisch und weltoffen“ an religiös Interessierte. Neben Nachrichten, Kommentaren und Analysen liefert sie geistliche Impulse. Hilde Naurath

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