Papst Franziskus hat Anfang Juli 21 neue Kardinäle ernannt. Zu ihnen gehören die Präfekten Robert Prevost (Dikasterium für die Bischöfe), Claudio Gugerotti (Ostkirche) und Victor Manuel Fernandez (Glaubenslehre). Auch der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, wird beim Konsistorium am 30. September, also unmittelbar vor Beginn der Weltsynode, zum Kardinal kreiert. Interessant ist ferner die Ernennung von Americo Alves Aguiar, Weihbischof von Lissabon: Das Erzbistum Lissabon könnte damit beim nächsten Konklave zwei Papstwähler stellen. Zu den neuen Kardinälen gehören zudem der Schweizer Emil Tscherrig, derzeit Nuntius für Italien, Jose Cobo Cano, der Erzbischof von Madrid, François-Xavier Bustillo, Bischof von Ajaccio, sowie Grzegorz Rys, Erzbischof von Lodz. Der einzige neue papstwahlberechtigte Kardinal, der noch keine Bischofsweihe empfangen hat, ist der Ordensobere der Salesianer Don Boscos, der Spanier Angel Fernandez Artime.
Mit drei Neuernennungen von Ortsordinarien in Afrika, zwei in Lateinamerika und zwei in Asien setzt sich der Trend fort, dass das Kardinalskollegium die realen Zahlenverhältnisse der Katholiken weltweit zunehmend widerspiegelt. 24 Lateinamerikaner, 23 Asiaten und 19 Afrikaner machen inzwischen zusammen fast die Hälfte der künftigen Wahlmänner aus. Etwa 70 Prozent aller Kardinäle wurden vom amtierenden Papst ernannt, darunter überdurchschnittlich viele, die Spanisch sprechen. Das gilt auch für den Kapuzinerpater Luis Pascual Dri, der zu den drei nicht papstwahlberechtigen Neuzugängen beim neunten Konsistorium im Pontifikat Franziskus gehört. Er ist bereits 96 Jahre alt, war im Marienheiligtum in Buenos Aires im Einsatz und gilt als „Beichtvater des Papstes“. Stefan Orth