2025 gilt es, ein besonderes, ökumenisch bedeutsames Jubiläum zu feiern: Das erste Ökumenische Konzil von Nizäa und das auf ihm formulierte Glaubensbekenntnis liegen 1700 Jahre zurück. Das Jubiläumsjahr bringt eine Reihe herausragender Termine mit sich, darunter eine Weltkonferenz der Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung im Oktober. Den Reigen der Veröffentlichungen zum Konzilsjubiläum eröffnet der vorliegende Band mit Beiträgen des „Altenberger Ökumenischen Gesprächskreises“; als Herausgeber fungieren der evangelische Theologe Hans-Georg Link, früher ÖRK-Mitarbeiter und dann Ökumenepfarrer in Köln, und von katholischer Seite der emeritierte Bonner Dogmatiker Josef Wohlmuth.
Der Band kulminiert in einem „Plädoyer aus Altenberg“ mit dem Titel „2025 – Jahr mit dem Bekenntnis“, das unter anderem Vorschläge zur Gestaltung des kommenden Jahres enthält, etwa ein ökumenisches Glaubensfest am 19. Juni 2025, dem Jubiläumstag der Verabschiedung des Nizänums. Die Rückbesinnung auf die gemeinsamen Glaubensgrundlagen im Nizänum, so eine weitere Anregung, ermögliche es, die bereits im Gang befindlichen „konziliaren Prozesse“ stärker miteinander zu verzahnen, wozu auch die verschiedenen Gespräche zwischen den Konfessionen gezählt werden. 2025 solle auch den Startschuss zur Erarbeitung einer „ersten gesamtchristlichen Enzyklika“ liefern. Mitherausgeber Link schlägt im Zusammenhang mit dem Nizäa-Jubiläum die Gründung eines „Ökumenischen Rates der Kirchen in Deutschland“ vor.
Die Beiträge des Bandes gelten den drei Artikeln des nizänischen oder nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses. Sie versuchen jeweils, Brücken in die jetzige Situation von Glauben und Kirche zu schlagen. Besonders zu erwähnen sind die Überlegungen des evangelischen Systematikers Christian Link zum homoousios und von Manfred Richter zur Apostolizität der Kirche. Insgesamt liefert die Aufsatzsammlung aus dem „Altenberger Ökumenischen Arbeitskreis“ interessante, zum Teil unkonventionelle Anstöße für das Konzilsjubiläum 2025. Weiteres kann und sollte folgen.