Die Deutschen haben 2023 rund 763 Millionen Euro für kirchliche und religiöse Zwecke gespendet, das bedeutet einen leichten Rückgang im Vergleich zu 2022 (779 Millionen Euro). Insgesamt beläuft sich die Spendensumme im vergangenen Jahr auf knapp 5 Milliarden Euro, das sind etwa 700 Millionen Euro oder 12 Prozent weniger als 2022, so der Deutsche Spendenrat Anfang Februar in seiner „Bilanz des Helfens 2023“. Demnach hat sich das Spendenniveau in Deutschland „auf dem langjährigen guten Durchschnitt außerhalb von ‚Katastrophenjahren‘“ verstetigt. Anlass zur Sorge gebe der erneute Rückgang bei der Anzahl der Spender.
Laut Spendenrat gingen die Einnahmen vor allem in der Not- und Katastrophenhilfe zurück, die in den Vorjahren wegen des Ukrainekrieges und der Flutkatastrophe im Ahrtal starke Zugewinne verzeichnet hatten. Mit 929 Millionen Euro seien die Einnahmen aber weiterhin sehr hoch (2022: 1438 Millionen Euro). Knapp 3,8 Milliarden Euro gingen in die Humanitäre Hilfe; für „Kultur- und Denkmalpflege; Natur-, Umwelt- und Klimaschutz; Tierschutz; Sport; Sonstiges“ spendeten die Deutschen gut 1,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die beiden großen Kirchen nahmen 2023 zusammen voraussichtlich 13,3 Milliarden Euro an Kirchensteuern ein.
Rund 17 Millionen Menschen spendeten 2023 mindestens einmal Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen (2022: 18,7 Millionen). Etwas ausgeglichen wurde die niedrigere Spenderanzahl dadurch, dass die Spender häufiger denn je spendeten. Die durchschnittliche Spende lag bei 40 Euro (2022: 42 Euro). Der Anteil der Generation 60 plus am Spendenaufkommen blieb mit 61 Prozent des Gesamtaufkommens am größten.
Der Deutsche Spendenrat ist der Dachverband Spenden sammelnder gemeinnütziger Organisationen in Deutschland. Die Spendenbilanz bezieht sich auf die Studie „GfK Charity Panel“, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern aus dem privaten Bereich basiert.