Zentralkomitee der deutschen KatholikenLaiengremium hat neues Leitbild

Präsidium des ZdK
© ZdK/Peter Bongard

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat auf seiner Vollversammlung am 22. und 23. November 2024 in Berlin ein neues Leitbild verabschiedet, das das Selbstverständnis und die Ziele des Gremiums beschreibt. Demnach will das ZdK die Anliegen der katholischen Gläubigen in Deutschland vertreten und ihnen eine Stimme geben. Das ZdK bekennt sich zudem zur christlichen Sozialethik, die „Orientierung und Wertmaßstäbe für das Handeln in konkreten Situationen“ biete. Positionen würden unter Einbezug von Stimmen aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Publizistik „in transparenten, demokratischen Meinungsbildungsprozessen“ entwickelt. Das ZdK arbeite dafür, ermöglichende Strukturen für geistlichen Missbrauch und sexualisierte Gewalt zu beseitigen. Neben dem Schutz des Lebens „von seinem Anfang bis zu seinem Ende“ betont das Leitbild den Einsatz für die Menschenrechte und gegen Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Intoleranz und jegliche Form von Extremismus.

Das neue Leitbild begründet das Zentralkomitee auch mit dem veränderten neuen Standort in Berlin: „Nach Jahrzehnten der Präsenz in Bonn hat uns der neue Standort herausgefordert, unsere Position in der sich ständig verändernden Gesellschaft durch dieses Leitbild klar zu bestimmen“, erklärte ZdK-Vizepräsidentin Claudia Nothelle.

Debattiert wurde zudem über das Statut und die Geschäftsordnung. Mit einer Zusatzklausel will das ZdK künftig Mitglieder ausschließen können, wenn sie eine Gruppe oder Partei unterstützen, die extremistische Positionen vertritt. Entsprechende Leitlinien hatte auch die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht (vgl. HK, November 2024, 7; Dezember 2024, 16–18). Auch votierte das Gremium in Beschlüssen unter anderem für eine menschenwürdige Asyl- und Migrationspolitik, die Stärkung und den besseren Schutz von Personen aus der LGBTQI-Community sowie eine ökumenischere Ausrichtung der Katholikentage.

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