Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich bei ihrer diesjährigen Frühjahrs-Vollversammlung vom 10. bis 13. März im Kloster Steinfeld (Bistum Aachen) drängenden Fragen aus Gesellschaft und Politik gewidmet. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Umweltenzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus haben sich die Bischöfe in einer Studieneinheit mit den Herausforderungen des Klimawandels beschäftigt. Die Kirche trage als Dienstgeberin, Verpächterin von Land- und Forstflächen sowie als Immobilienbesitzerin Verantwortung für Mensch und Umwelt. Mithilfe der nun vorgelegten „Orientierungshilfe Nachhaltigkeitsberichterstattung“ könnten die Diözesen ihre Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz künftig anhand einheitlicher Kriterien darstellen.
Im Nachgang zur Bundestagswahl mahnen die Bischöfe eine rasche Regierungsbildung an und drängen auf Lösungen und Kompromisse der demokratischen Kräfte: „Extremistische Kräfte und solche, die trotz des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine mit Putin sympathisieren, dürfen nicht den Ton angeben“, erklärte der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing. Er betonte zudem, dass die Unvereinbarkeitserklärung von völkischem Nationalismus und Christentum weiterhin aktuell sei; zugleich verwies der Limburger Bischof auf die Notwendigkeit des Dialogs mit Wählern der AfD. „Die Demokratie rettet man nicht durch Ausgrenzung, sondern durch Debatte.“ Hier stehe auch die Kirche in der Pflicht. Der Kampf gegen rechte und linke politische Ränder und Populismen richte sich nicht gegen Menschen, sondern gegen Ideologien.
Drängende Aufgaben der Migrationspolitik müssten angegangen werden, zugleich verweisen die Bischöfe auf die Europäische Union, die gemeinsam nach Antworten suchen müsse. Sie unterstrichen zudem das Grundrecht auf Asyl. Besorgt zeigen sich die Bischöfe angesichts der Situation im Irak und in Syrien. Die syrische Übergangsregierung stehe in der Pflicht, „dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten und die Sicherheit aller Syrer zu schützen“.
Deutliche Kritik richtetet die Bischofskonferenz an die US-Regierung unter Präsident Donald Trump, unter anderem wegen des Stopps von Hilfsprogrammen (vgl. HK, dieses Heft, 35–37) und des Umgangs mit der Ukraine. Verhandlungen seien zwar zu begrüßen, allerdings halten die Bischöfe es „für unvertretbar, die militärische und zivile Hilfe für ein angegriffenes Land zu benutzen, um ihm den eigenen Willen rücksichtslos aufzuzwingen oder den Zugang zu Rohstoffen zu erpressen“.