Alawiten (auch: Nusairier) sind eine schiitische Glaubensrichtung des Nahen Ostens. Entstanden ist sie im 9. Jahrhundert im Irak. Heute leben die meisten der weltweit rund drei Millionen Glaubensanhänger in Syrien. Ursprünglich haben sie sich als gnostische Sekte des Islam entwickelt. Neue (männliche) Anhänger durchlaufen bis heute Initiationsrituale, die sie von verbreiteten islamischen Traditionen unterscheiden. Im Zuge der Säkularisierung hat die Initiation allerdings an Bedeutung verloren. Alawitentum ist heute in Syrien weit verbreitet. Noch im Osmanischen Reich lebten Alawiten eher zurückgezogen als Minderheit auf dem Land. Nach dem Ersten Weltkrieg aber übernahm Frankreich ein Mandat über Syrien und gewährte Alawiten neue Rechte. So bestand von 1922 bis 1936 ein eigenes „Autonomes Territorium der Alawiten“, was zu einer Stärkung des Alawitentums führte. Schon 1937 wurde das Territorium mit Syrien wiedervereinigt.
Isabel Metzger