Altkatholische Kirche

Die Altkatholische Kirche entstand als eine Reaktion auf das erste Vatikanische Konzil um das Jahr 1870. Das Konzil beschloss damals die Unfehlbarkeit des Papstes als Nachfolger Petri und Stellvertreter Christi. Ihm wurde damit sowohl die volle Entscheidungsgewalt in Glaubensfragen als auch der Primat der Jurisdiktion zugesprochen. Dagegen gab es teilweise Widerstand. So trennten sich die Altkatholiken aus Protest von der römisch-katholischen-Kirche. Ein Jahr nach dem Konzil wurden erste Gemeinden und Ortskirchen gegründet.

Altkatholiken haben grundsätzlich mit der römisch-katholischen Kirche immer noch vieles gemeinsam. Sie halten beispielsweise an den sieben Sakramenten fest, ebenso an der apostolischen Sukzession. In der Eucharistie allerdings lehnen sie die Transsubstitationslehre ab. Sie erkennen außerdem die selben sieben ökumenischen Konzilien an wie die orthodoxe Kirche – und damit deutlich weniger als die römisch-katholische Kirche.

Altkatholiken lehnen die Unfehlbarkeit des Papstes als kirchliches Oberhaupt ab, auch wenn sie ihn als Bischof von Rom in einer Sonderstellung sehen. Anders als in der römisch-katholischen Kirche ist die altkatholische Kirche bischöflich-synodal organisiert. Sowohl Geistliche als auch Laien nehmen an den Synoden teil. Frauen sind zum Weihesakrament zugelassen. Der Altkatholischen Kirche werden vor diesem Hintergrund oft Ähnlichkeiten zur Anglikanischen, teilweise auch zu reformatorischen Kirchen zugeschrieben. Tatsächlich unterhält die Altkatholische Kirche enge Beziehungen zur Anglikanischen Gemeinschaft wie auch zur orthodoxen Kirche. Sie sieht sich allerdings in der Tradition der katholischen Kirche, hält zum Beispiel an den sieben Sakramenten fest.