Wie kam es zu dem Begriff „Freimaurer“?
Die Entstehung des Begriffs „Freimaurer“ ist umstritten. Wahrscheinlich stammt er vom englischen Wort „freemason“. Ursprünglich handelte es sich vermutlich um Maurer, die entweder mit (freien) Dekorsteinen arbeiteten – oder zumindest über besondere handwerkliche Künste verfügten. Noch im Zunftwesen galten solche Fertigkeiten als Berufsgeheimnis. Freimaurerei wird bis heute als „Königliche Kunst“ bezeichnet. Mitglieder bedienen sich verschiedener mittelalterlicher Symbole, die von Steinmetzbruderschaften stammen. Am wohl bekanntesten sind Winkelmaß und Zirkel.
Wie entstanden die Freimaurer?
Die Anfänge der Freimaurer im heutigen Sinne liegen im 17. Jahrhundert. 1717 kam es zum Zusammenschluss der ersten Großloge in London. 20 Jahre später folgte die erste Großloge in Deutschland. Der geschichtliche Höhepunkt der Freimaurer liegt in der Aufklärung, mit prominenten Vertretern und Förderern wie Friedrich II.
Was passiert bei Freimaurertreffen?
Freimaurer organisieren sich in sogenannten Großlogen. Die Treffen sind nicht öffentlich und in der Regel nur Mitgliedern möglich. Aufnahmekandidaten, sogenannte „Suchende“, müssen volljährig sein. Außerdem mit den freimaurerlichen Tugenden übereinstimmen. Ursprünglich war der Zutritt Männern vorbehalten. Inzwischen sind allerdings auch Frauenlogen anerkannt, darunter die Frauen-Großloge von Deutschland. Zu Gebräuchen und Ritualen der Freimaurer besteht für Mitglieder Verschwiegenheitspflicht. Über die Versammlungen von Freimaurern, die sogenannte „Tempelarbeit“, ist deshalb nur wenig bekannt.
Sind Freimaurer eine Religion?
Freimaurer verstehen sich weder als Religion noch als Kirche. Streitgespräche über Religion sind bei Logentreffen sogar streng verboten. Ihre Mitglieder sehen sich vielmehr als Gesinnungsgemeinschaft, verbunden durch ethische Überzeugungen. Genannt werden hier meist Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Es gibt allerdings durchaus religiöse Berührpunkte. Der Begriff der „königlichen Kunst“ basiert beispielsweise auf einem Bibelzitat, genauer Jakobus 2,8: „So ihr das königliche Gesetz vollendet nach der Schrift:‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘, so tut ihr wohl.“ Freimaurer verfügen dazu über ein eigenes Regelwerk, die sogenannten „Alten Pflichten“, das ethische Überzeugungen der Freimaurer zusammenfasst; dazu gehört auch der Glaube an ein höheres Wesen. Römisch-katholische Kirche und islamische Weltliga haben sich auch deshalb bereits mehrfach stark distanziert.