Geschlechterforschung entstand Mitte der 70er Jahre des 20. Jh. (Gender Studies in den USA) und setzte sich Mitte der 80er Jahre im deutschsprachigen Raum als eigene Disziplin mit strikt interdisziplinärer Orientierung durch. Untersucht wird (praktisch, historisch, psychologisch usw.) nicht die individuelle (biologische) Sexualität, sondern die Unterschiedlichkeit des Geschlechterverhältnisses in der Gesellschaft (Machtverhältnisse, Rollenverteilung, ökonomische Situation usw.). Die Geschlechterforschung hat in mehreren Universitäten Fuß gefasst, ist aber in den Kirchen noch nicht von nennenswertem Einfluss, obwohl viele der von ihr untersuchten Phänomene in den Kirchen virulent sind. 2004 wurde in der Berliner Charité ein »Zentrum für medizinische Geschlechterforschung« gegründet.