Welche Bedeutung hat Byzanz (heutiges Istanbul) für die griechisch-orthodoxe Kirche?
Bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. fanden im östlichen Teil des Römischen Reiches erste christliche Gemeinden zusammen. Kaiser Konstantin förderte das Christentum (sogenannte „Konstantinische Wende“), machte 324 n. Chr. Byzanz bzw. Konstantinopel zur einer zweiten Hauptstadt. Auch für Christen bekam der Ort damit eine hohe Bedeutung, die Stadt galt schon bald als „neues Rom“. Mit dem sogenannten „Großen Schisma“ kam es 1054 n. Chr. schließlich zur Spaltung der griechisch-orthodoxen Kirche von der römisch-katholischen Kirche. Später kam es zu Verfolgungen von Griechen im Osmanischen Reich. Heute leben in Istanbul nur noch wenige griechisch-orthodoxe Christen. Allerdings hat sie immer noch einen symbolisch hohen Stellenwert, bis heute ist Istanbul z.B. Sitz des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, einer der größten autokephalen orthodoxen Kirchen.
Wie verbreitet ist griechisch-orthodoxer Glaube heute?
Der griechisch-orthodoxe Glaube ist weit verbreitet: Allein zum Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel zählen rund 350 Millionen Gläubige. In Griechenland bekennen sich 97 Prozent der Bevölkerung zum griechisch-orthodoxen Glauben, Orthodoxes Christentum ist hier Staatsreligion. Auch in Deutschland gibt es eine eigene griechisch-orthodoxen Metropolie.
Wie sind griechisch-orthodoxe Christen organisiert?
Das Ökumenische Patriarchat ist eine der größten autokephalen orthodoxen Kirchen. Zu ihr zählen etwa 350 Millionen Christen. Auch die Kirche von Griechenland gehörte lange Zeit zum Ökumenischen Patriarchat. 1833 sagte sie sich los, seitdem gilt sie als eigene autokephale Kirche. Beide sind unabhängig voneinander organisiert. Das Oberhaupt der Kirche von Griechenland ist der Erzbischof von Athen. Beim Ökumenischen Patriarchat ist es der Patriarch von Konstantinopel.