Heute leben rund 38,7 Millionen Menschen im Irak (1997: 22 Millionen). Trotz Flucht und Vertreibung ist die Bevölkerung an Euphrat und Tigris gleichsam explodiert. In diesen nüchternen Zahlen, hinter denen jeweils ein individuelles Schicksal steht, spielen die Christen eine besondere Rolle. Ihr Bevölkerungsanteil wurde um das Jahr 2000 noch auf 6,6 Prozent geschätzt (damals knapp zwei Millionen Menschen), heute sind es maximal 3 Prozent in einem Irak, der zu 97 Prozent aus Muslimen besteht, die sich wiederum mit 63 Prozent auf Schiiten, 37 Prozent auf Sunniten und auf kleinere Denominationen aufteilen. In Zahlen aufgeschlüsselt bedeutet dies, dass es im Irak nach offiziellen Angaben rund 450 000 Christen gibt. Die Zahl ist wichtig, da auf dieser Grundlage die Anzahl der Parlamentssitze berechnet wird, die der christlichen Minderheit laut Verfassung zustehen. Die eigentliche Zahl liegt aber nach Einschätzung von Experten vor Ort deutlich niedriger, einige Beobachter aus dem diplomatischen Raum sprechen von 250 000 Christen.
(Stand: August 2018)