Koptische Kirche

Die koptische Zeitrechnung beginnt mit dem Jahr 284 n. Chr., dem Amtsantritt des Kaisers Diokletian. Neben der Missionierung durch den Evangelisten Markus ist für die koptisch-orthodoxe Kirche bis heute die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten von zentraler Bedeutung. Im 5. Jahrhundert gab es vermehrte Konflikte innerhalb des Christentums. So führte das Konzil von Chalcedon im Jahr 451 zu einer Spaltung zwischen monophysitischen Kirchen des Ostens und der oströmischen Reichskirche. In der Frage der Zweinaturenlehre wurde der koptisch-orthodoxen Kirche damals monophysitischer Glaube vorgeworfen. Jahrhunderte später fanden mehrere (erfolglose) Unionsversuche von Kopten und römisch-katholischen Christen statt. Seit dem 20. Jahrhundert gibt es zwischen beide Kirchen erneut leichte Annäherungen.

Die koptisch-orthodoxe Kirche hat einen eigenen Papst. Seit 2012 ist das Tawrados II. Er wurde damit zum 118. Nachfolger des Evangelisten Markus gewählt. Bis heute ist die koptische Sprache ihre liturgische Sprache. Die Wurzeln des christlichen Mönchswesens wird den Kopten zugesprochen. Begründet wurde es vermutlich durch den Heiligen Antonius (251–356 nach Christus).

Bis heute leben Kopten vor allem in Ägypten, aber auch in Libyen, im Sudan und anderen Ländern. In Deutschland gibt es zehn koptische Kirchengemeinden. Außerdem zwei koptische Klöster: in Höxter das Kloster der Jungfrau Maria und in Kröffelbach bei Frankfurt das Kloster des heiligen Mauritius.