Leuenberger Kirchengemeinschaft

Gründungsdokument der Leuenberger Kirchengemeinschaft ist die Leuenberger Konkordie von 1973. Lutherische und reformierte Kirchen hatten u.a. wegen unterschiedlicher Eucharistie-Vorstellungen seit den Anfängen der Reformation kein gemeinsames Abendmahl gefeiert (sog. „Abendmahlsstreit“). Seit der Leuenberger Konkordie (1973) ist Abendmahlsgemeinschaft zwischen den Unterzeichnern möglich. Diese erkannten die Ordinationen gegenseitig an und verpflichteten sich zur Kirchengemeinschaft. 1997 unterzeichneten schließlich auch die methodistische Kirchen Europas und traten damit der Gemeinschaft bei. Heute vertritt die Leuenberger Kirchengemeinschaft etwa 50 Millionen evangelische Christen.

Die meisten evangelischen Kirchen Europas gehören heute zur Leuenberger Kirchengemeinschaft, darunter z.B. die deutschen Landeskirchen, die Schweizer Evangelisch-reformierten Landeskirchen oder auch die Protestantische Kirche Frankreichs. Einige Kirchen aber haben die Konkordie bewusst nicht unterzeichnet. Verschiedene altlutherische Kirchen wie auch verschiedene Freikirchen sahen Liturgie und Abendmahlverständnis der einzelnen Konfessionen in ihren ganzen Unterschieden zu wenig berücksichtigt.

In den vergangenen Jahren hat die Leuenberger Kirchengemeinschaft vermehrt Kontakte auch zu anderen christlichen Gemeinschaften gesucht. So fanden z.B. verschiedene Dialogprozesse mit der Anglikanischen Kirche sowie der Orthodoxen Kirche statt. Darüber hinaus bestehen Beziehungen zu anderen ökumenischen Plattformen wie z.B. zum Ökumenischen Rat der Kirchen wie auch zur Konferenz Europäischer Kirchen.