Was unterscheidet lutherische Kirchen von anderen christlichen Kirchen?
Wie andere protestantische Kirchen teilen auch die lutherischen Kirchen die Grundgedanken der sogenannten „vier sola“: „sola gratia“ (Errettung allein aus Gnade), „sola fide“ (allein durch Glaube), „sola scriptura“ (allein durch die Schrift), „solus Christus“ (allein Jesus Christus). In Lutherische Kirchen gilt das Priestertum aller Gläubigen. Anders als in katholischer und orthodoxen Kirchen, gibt es für sie nur zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl. Zu den wichtigsten Bekenntnisschriften gehören das Augsburger Bekenntnis wie auch Martin Luthers Kleiner und Großer Katechismus.
Welche Bedeutung hatte Martin Luther?
Martin Luther gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Reformation. Mit dem „Thesenanschlag“ von 1517 wandte er sich hauptsächlich gegen den Ablasshandel. Später kam es immer mehr zu theologischen Differenzen, zu sehen etwa mit dem Augsburger Bekenntnis (1530), was schließlich zur Spaltung führte. Besonders die Interpretationen der Begriffe Gnade, Gerechtigkeit und Buße spielen bei Luther eine tragende Rolle. Luther hatte Einfluss auch auf andere Reformatoren wie etwa Philipp Melanchthon, Ulrich Zwingli oder Johannes Calvin.
Wie sind lutherische Kirchen organisiert?
Lutherische Kirchen sind meistens synodal organisiert. Synoden sind Versammlungen, bei denen gemeinsame Entscheidungen etwa über Gesetze aber auch Personal getroffen werden. Dachverband der lutherischen Landeskirchen in Deutschland ist die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands. Auf internationaler Ebene werden lutherische Kirche vom Lutherischen Weltbund vertreten.