Woher kommen Marienlieder?
Viele Marienlieder entstanden nach einer Marienerscheinung oder als Dank für eine Errettung. Sie sind deshalb oft auch an bestimmte Wallfahrtsorte geknüpft. Beispiele sind das Ave Lied von Lourdes oder Fátima. Eines der ältesten Marienlieder ist der Hymnus Akathistos von Romanos der Melode aus dem 6. Jahrhundert. Häufig sind Dichter und Komponisten jener frühen Marienlieder allerdings unbekannt, ähnlich wie die Künstler in der Ikonenmalerei. Das Werk und die Verehrung Marias stehen im Vordergrund, Autorenschaft spielt eine untergeordnete Rolle.
Wie fanden Marienlieder zu ihrer Verbreitung?
Ab dem Mittelalter wurden Marienlieder vermehrt künstlerisch aufgegriffen. Im deutschen Sprachraum hat z.B. der Minnesänger Gottfried von Straßburg verschiedene Marienlieder in mittelhochdeutscher Sprache verfasst. Dazu gehören das „Lob Mariä“ wie auch die religiöse „Minne“ an Maria. Auch Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Wolfang Amadeus Mozart verfassten Marienlieder. Zu den bekanntesten Marienlieder heute zählen „Gegrüßet seist du, Königin“, „Segne du, Maria“ wie auch das „Ave Maria“, das in seiner Vertonung von Franz Schubert weite Verbreitung fand.
Wo werden Marienlieder gesungen?
Marienlieder sind bei Marienandachten üblich, häufig werden sie an Wallfahrtsorten gesungen und damit an Orten, die mit Maria auf besondere Weise verbunden sind. An den Wallfahrtsorten sind oft Gnadenbilder und Kerzen platziert. Marienlieder sind heute außerdem bei Festlichkeiten und Feiern weit verbreitet, auch dann, wenn sie kein fester liturgischer Bestandteil sind. So erklingt das „Ave Maria“ zum Beispiel auf Wunsch vieler Paare bei kirchlichen Trauungen.