Öffentlichkeit ist ein vielschichtiger Begriff, der u. a. das allgemein Zugängliche im Unterschied zum Privaten u. die Zugänglichkeit von Erkenntnisquellen (Informationen) bezeichnet. Das Christentum versteht sich im Unterschied zu den antiken Mysterien-Religionen auf der Basis der öffentlichen Offenbarung von Anfang an als Religion der Ö. Die Forderung nach größtmöglicher Ö. in der Politik unter dem Vorzeichen der Freiheit mündiger Subjekte entstammt der Aufklärung u. wird zunehmend innerkirchlich relevant. Die Bildung einer »öffentlichen Meinung« in der Gesellschaft hat eine innerkirchliche, nicht mehr rückgängig machbare Entsprechung, wobei in beiden Bereichen die Gefahr einer Manipulation nicht übersehen werden kann. Eine falsche Ö. bestünde in der Preisgabe intimer religiöser Vollzüge in den Massenmedien (Arkandisziplin). Berechtigt ist die Forderung nach öffentlicher Transparenz der innerkirchlichen Vorgänge, die alle betreffen (auch der Erkenntnisquellen des Lehramts), u. nach öffentlicher Mitentscheidung (Demokratisierung).