Der Begriff „orthodox“ stammt ursprünglich vom altgriechischen Wort ὀρθοδοξία und lässt sich wörtlich übersetzen mit „rechter Glaube“ oder „rechte Lehre Gottes“. Im engeren Sinne meint er eine christliche Glaubensgemeinschaft, die sich ab dem 5. Jahrhundert nach Christus, ausgehend vom Osten des damaligen Römischen Reiches etabliert hat, mit eigenen kirchlichen Lehren und Traditionen. Verbreitet ist der orthodoxe Glaube v.a. in Osteuropa und dem Orient. Geistliches Zentrum ist bis heute für viele orthodoxe Christen die türkische Stadt Istanbul (früheres Byzanz). Mit etwa 300 Millionen Menschen bilden orthodoxe Kirchen die zweitgrößte christliche Glaubensgemeinschaft weltweit. Zu ihnen gehören mehr als ein Dutzend autokephale (=eigenständige) und autonome Nationalkirchen, dazu verschiedene Patriarchate.
Isabel Metzger