Schiiten stellen mit 15 Prozent aller Muslime nach den Sunniten die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft im Islam. Der Name leitet sich ab von „Schia Ali“, was so viel bedeutet wie „Anhänger von Ali Ibn Abi Talib“. Ali, Cousin und Schwiegersohn des Propheten Mohammed, gilt unter Schiiten als dessen legitimer Nachfolger – der von Sunniten allerdings nicht anerkannt wird. Der Nachfolgestreit gilt deshalb als Ursprung für die religiöse Spaltung. Bis heute bestehen Konflikte, die sich teilweise zu politischen Kämpfen ausweiten. So etwa zwischen dem sunnitisch regierten Saudi-Arabien und dem schiitisch regierten Iran. Der schiitische Islam ist heute vor allem in Irak, Iran, aber auch Indien und Afghanistan verbreitet.
Isabel Metzger