Wie entstand der Verein?
Neuhaus, späteres Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und Reichstagsabgeordnete, gründete zunächst den „Verein vom guten Hirten“, der kurze Zeit später umbenannt wurde in „Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder“. Die Mitglieder betreuten unter anderem Frauen in Gefängnissen, auf Entbindungsstationen, in Asylen für Obdachlose. Wenig später gründeten sich die ersten eigenen Ortsvereine. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Arbeit eingeschränkt, Neuhaus von der Gestapo überwacht. Kurz vor Ende des Krieges starb Neuhaus. 1968 erfolgte die Namensänderung in „Sozialdienst katholischer Frauen“.
Was ist das Ziel des Sozialdienstes katholischer Frauen?
Die Idee des Sozialdienstes katholischer Frauen war es, dass Frauen anderen Frauen und ihren Familien in Not- und Konfliktsituationen zu helfen. Der Verband arbeitet bis heute laut eigenem Leitbild „auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes“ und hat das Ziel, sich für sozial benachteiligte Menschen einzusetzen, „unabhängig von Nationalität und Konfession“. Besonders Kindern und Jugendlichen, Frauen und Familien soll er in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung bieten.
Was sind Beispiele für die Arbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen?
Der Sozialdienst katholischer Frauen unterhält mehr als 100 Schwangerschaftsberatungsstellen, mehrere Frauenhäuser sowie Mutter-Kind-Einrichtungen. Dazu kommen verschiedene Beratungsangebote in Trennungssituationen, bei Todesfällen, gesundheitlichen Problemen. Heute gehören zu dem Verein etwa 5.000 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und ca. 14.000 Mitglieder und ehrenamtlich Tätige.