Metropolit Hilarion Alfeyev, der ehemalige „Außenminister“ der Russischen Orthodoxen Kirche, hat Verbündete im Westen gesucht. Doch hierzulande wurde er in einem Atemzug zusammen mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill verurteilt. Eine Analyse seiner öffentlichen Aktivitäten sowie weiterer öffentlich zugänglicher russischsprachiger Quellen zeigt: Hilarion zeigte sich von Anfang an kritisch gegenüber dem Krieg – und ging zunehmend auf Distanz zum Kurs des Patriarchen. Seine Absetzung und Versetzung nach Budapest kann darum nur als Strafaktion interpretiert werden. Von Barbara Hallensleben