Ausführliche Informationen und eine Auswahl an Gebeten für die Liturgie der Wort-Gottes-Feier finden Sie in »Wort-Gottes-Feier. Werkbuch für die Sonn- und Festtage. Herausgegeben von den Liturgischen Instituten Deutschlands und Österreichs im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz, des Erzbischofs von Luxemburg und des Bischofs von Bozen-Brixen. Trier 2004«.
Ablauf einer Wort-Gottes-Feier zum Herunterladen als PDF
1 Alle: Eingangslied und Einzug
Während des Eingangsliedes oder davor ziehen die Personen, die einen liturgischen Dienst in der Feier übernehmen, in die Kirche / den Gottesdienstraum ein. Für den Einzug gilt folgende Ordnung: Ministrantinnen und Ministranten, die übrigen liturgischen Dienste, Lektor / Lektorin mit Mess-Lektionar bzw. Evangeliar und am Schluss der Leiter / die Leiterin der Feier.
Im Altarraum machen alle eine Verneigung vor dem Altar oder, falls sich der Tabernakel im Altarraum befindet, eine Kniebeuge und begeben sich auf ihre Plätze. Das Lektionar / Evangeliar wird deutlich sichtbar auf den Altar oder ein der Gemeinde zugewandtes Pult gestellt. Daneben können Leuchter (von den Ministranten beim Einzug mitgetragen) gestellt werden.
2 Gl: Liturgischer Gruß
Feier wird vom Leiter / der Leiterin mit dem Kreuzzeichen und dem liturgischen Gruß eröffnet.
3 Gl: Einführung
Mit einigen Worten wird in die Feier eingeführt. Dabei können bereits Gedanken des Evangeliums oder des Festes kurz angedeutet werden.
4 Gl: Kyrie
Im Kyrie wird Christus angerufen – die Kyrie-Rufe sind Huldigungsrufe, sie dienen der inneren Öffnung auf Christus hin. Eigene Anliegen oder Teile des Bußaktes sind an dieser Stelle unangebracht. Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte haben in der Wort-Gottes-Feier später ihren Platz.
5 Gl: Eröffnungsgebet
Der Leiter / die Leiterin eröffnet das Gebet mit der Einladung: Lasset uns beten. Anschließend kann eine kurze Zeit der Stille gelassen werden, bevor das Gebet des Tages gesprochen wird. Die Eröffnungsgebete in den Wort-Gottes-Feiern sind dem Messbuch entnommen, sie sollten nicht selbst formuliert werden.
6 Lek: Erste Lesung
Der Lektor / die Lektorin holt das Lektionar vom Altar (oder dem Pult) und geht damit zum Ambo. Nach dem Vortrag der Lesung kann, wo dies üblich ist, der Ruf an die Gemeinde »Wort des lebendigen Gottes« angefügt werden.
7 Kan: Psalm
Der Psalm kann in unterschiedlicher Weise gebetet werden. Hier können örtliche Gewohnheiten berücksichtigt werden. Falls es einen Kantor / eine Kantorin oder eine Schola gibt, sollte der Kehrvers von diesen vorgesungen werden, die Gemeinde antwortet in der Wiederholung des Kehrverses. Anschließend wird der Psalm vorgetragen, die Gemeinde antwortet am Ende oder jeweils nach zwei Doppelversen mit dem Kehrvers.
8 Lek: Zweite Lesung
Die zweite Lesung wird ebenfalls vom Lektor vorgetragen.
9 Kan: Ruf vor dem Evangelium
Der Ruf vor dem Evangelium besteht aus einem feierlichen Hallelujaruf, der von dem Vers zum Tagesevangelium unterbrochen wird (Ruf-Vers-Ruf). Der Hallelujaruf wird vom Kantor vorgesungen, die Gemeinde wiederholt.
Der Gesang begleitet die Evangelienprozession: Falls ein eigenes Evangeliar verwendet wird, wird dieses gut sichtbar in einer kleinen Prozession, begleitet von Ministranten mit Leuchtern, vom Verkünder / der Verkünderin des Evangeliums zum Ambo getragen. Wird das Lektionar verwendet, das nach den Lesungen schon am Ambo liegt, gehen alle in einfacher Prozession mit den Leuchtern zum Ambo.
10 Gl/Lek: Evangelium
Wird die Wort-Gottes-Feier von einem Diakon geleitet, so trägt dieser das Evangelium in der für ihn vorgesehenen Weise vor. Die Verkündigung des Evangeliums wird mit den Worten »Aus dem heiligen Evangelium nach … (Markus etc.)« eingeleitet, die Gemeinde antwortet mit »Ehre sei dir, o Herr.« Der Verkündiger / die Verkündigerin bezeichnet das Buch und sich selbst (auf die Stirn) mit dem Kreuz.
Nach der Verkündigung wird das Buch emporgehoben, es kann der Halleluja-Ruf wiederholt werden oder, wo üblich, der Zuruf »Evangelium unseres Herrn Jesus Christus« erfolgen (– die Gemeinde antwortet: »Lob sei dir, Christus«).
11 Gl: Auslegung
Die Auslegung kann in verschiedenen Formen stattfinden. Sie dient der Vertiefung des Glaubens und soll versuchen, die Aussagen der Schrift für das Glaubensleben der Mitfeiernden fruchtbar zu machen. Die Ideenwerkstatt Gottesdienste bietet für jeden Sonntag eine ausformulierte Predigt, die auch von Laien als Lesepredigt vorgetragen werden kann. Es können aber auch andere Elemente (Impulstexte, Musik, Glaubenszeugnisse etc.) eingesetzt werden.
12 Alle: Predigtlied
An dieser Stelle kann auch eine längere Zeit der Stille gelassen werden, um die Gedanken der Auslegung wirken zu lassen, oder ein Lied zur Vertiefung gesungen werden.
13 Alle: Glaubensbekenntnis
Das Große oder Apostolische Glaubensbekenntnis ist fester Bestandteil der Liturgie an Sonn- und Feiertagen.
An das Glaubensbekenntnis können je nach Anlass im Kirchenjahr ein Taufgedächtnis, Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte oder Segnungen angeschlossen werden.
14 Friedenszeichen
Die Gemeinde kann zu einem Friedenszeichen aufgefordert werden, dazu kann ein Friedenslied gesungen werden.
15 Kollekte
Vor der Sammlung sollte auf den Kollektenzweck hingewiesen werden.
16 Alle: Lobpreis
Zum Lobpreis kann ein zum Sonntag passender Text gebetet werden, der außerhalb der Advents- und Fastenzeit mit dem Gloria-Hymnus abgeschlossen wird. In den vorliegenden Feiern wird an dieser Stelle ein passendes Lied zum Lobpreis vorgeschlagen.
17 Gl/Lek: Fürbitten
Die Gottesdienstleitung lädt zum Fürbittgebet ein und schließt es ab, die Bitten werden von einem Lektor / einer Lektorin oder aus der Gemeinde heraus vorgetragen. Vor Abschluss der Bitten sollte eine Zeit der Stille für das persönliche Gebet gelassen werden.
18 Gl: Vaterunser
Das Vaterunser wird vom Leiter / der Leiterin eingeleitet.
19 Alle: Danklied
In diesem Lied wird der Dank für die Gemeinschaft untereinander und mit Gott ausgedrückt.
20 Lek/Gl: Schlussmeditation
Ein meditativer Impuls kann die Gedanken der Lesungen noch einmal aufnehmen. Er kann auch mit dem anschließenden Segen verbunden werden.
21 Gl: Segensbitte
Der Leiter / die Leiterin erbittet den Segen für die Gemeinde und sich selbst; währenddessen bezeichnet er/sie sich mit dem Kreuzzeichen.
22 Gl: Entlassung
Die Gemeinde wird mit den Worten »Singet Lob und Preis« (– Antwort: »Dank sei Gott, dem Herrn«) entlassen.
Zum Abschluss kann ein Lied gesungen werden. Der Leiter / die Leiterin und alle beteiligten liturgischen Dienste verbeugen sich vor dem Altar (oder machen eine Kniebeuge, falls ein Tabernakel vorhanden ist) und ziehen gemeinsam aus.
Austeilung und Empfang der Kommunion
Austeilung und Empfang der Kommunion erfolgen nach den Fürbitten und bestehen aus folgenden Elementen:
K18 Hinweis auf die eucharistische Gemeinschaft
Es wird auf die Eucharistiefeier hingewiesen, in der die Hostien konsekriert wurden, um die Tischgemeinschaft mit der vorausgegangenen Messfeier hervorzuheben.
K19 Bereitung des Altares
Das Korporale wird vom Kredenztisch geholt und auf dem Altar ausgebreitet.
K20 Übertragung des Allerheiligsten
Zur Übertragung des Allerheiligsten wird ein passendes Lied gesungen. Der Leiter / die Leiterin holt die Schale mit den konsekrierten Hostien aus dem Tabernakel und stellt sie auf dem Korporale nieder.
K21 Stille Anbetung
Der Leiter / die Leiterin kniet zusammen mit den liturgischen Diensten zur stillen Anbetung vor dem Altar nieder.
K22 Vaterunser
K23 Einladung zur Kommunion
Der Leiter / die Leiterin lädt mit folgenden Worten zum Kommunionempfang ein: »Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.« – Die Gemeinde antwortet: »Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.«
K24 Kommunion
Die Kommunion wird in der vor Ort üblichen Weise ausgeteilt.
Nach der Austeilung wird die Schale mit den verbliebenen Hostien von einem Kommunionhelfer / einer Kommunionhelferin in den Tabernakel zurückgebracht.
K25 Stille – Danklied
K26 Schlussgebet
Der Kommunionteil wird mit einem Gebet abgeschlossen.
K27 Segensbitte
K28 Entlassung
Die Gemeinde wird mit den Worten »Singet Lob und Preis« (– Antwort: »Dank sei Gott, dem Herrn«) entlassen.
Zum Abschluss kann ein Lied gesungen werden. Der Leiter / die Leiterin und alle beteiligten liturgischen Dienste verbeugen sich vor dem Altar (oder machen eine Kniebeuge, falls ein Tabernakel vorhanden ist) und ziehen gemeinsam aus.