1 Alle Eingangslied: GL 352 »O heiligste Dreifaltigkeit«
2 Gl Liturgischer Gruß
Wir sind zusammengekommen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.– Alle: Amen.
Der Herr ist in unserer Mitte.– Alle: Er ist wirklich unter uns.
3 Gl Einführung
Der Dreifaltigkeitssonntag, den wir heute feiern, rundet das Geschehen von von Weihnachten bis Pfingsten noch einmal theologisch ab. Wir haben die Menschwerdung Gottes an Weihnachten gefeiert, den Tod und die Auferstehung Jesu an Ostern und den Auftrag an uns Nachkommende durch die Kraft des Heiligen Geistes an Pfingsten entgegengenommen. Heute nun betrachten wir das Mysterium der Dreifaltigkeit als solches. Öffnen wir uns für dieses göttliche Geheimnis der Liebe. Und begrüßen wir den Auferstandenen in unserer Mitte.
4 Kan Kyrie: GL 161 »Du rufst uns, Herr, trotz unsrer Schuld«
5 Gl Eröffnungsgebet
Herr, himmlischer Vater, du hast dein Wort und deinen Geist in die Welt gesandt, um das Geheimnis des göttlichen Lebens zu offenbaren.
Gib, dass wir im wahren Glauben die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit bekennen und die Einheit der drei Personen in ihrem machtvollen Wirken verehren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
6 Lek Erste Lesung: Ex 34,4b.5–6.8–9
7 Kan Psalm: Dan 3,52.53.54.55.56 (Kv: GL 616.3)
8 Lek Zweite Lesung: 2Kor 13,11–13
9 Kan Ruf vor dem Evangelium
Halleluja. Halleluja.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Ehre sei dem einen Gott,
der war und der ist und der kommen wird.
Halleluja.
10 Gl Evangelium: Joh 3,16–18
11 Gl Auslegung
Liebe Gemeinde, wir feiern heute das Fest der Dreifaltigkeit Gottes. Da hätte man erwartet, dass im Evangelium ein Text vorgelesen wird, in dem diese Dreifaltigkeit Gottes zu Wort kommt, wo also Vater, Sohn und Heiliger Geist gemeinsam auf der Bildfläche erscheinen. Stattdessen dieser Text, der mehr in die Osterzeit zu passen scheint, die wir gerade mit Pfingsten hinter uns gelassen haben. Doch wenn wir genau hinhören, dann wird das Mysterium der Dreifaltigkeit Gottes in diesem kurzen Text sehr prägnant beschrieben. Denn bei diesem Mysterium geht es gerade nicht um eine komplizierte Konstruktion oder ein Rechenrätsel für Hochbegabte: drei gleich eins.
Die Dreifaltigkeit beschreibt kein Konstrukt, sondern einen Vorgang. Und dieser Vorgang ist im Evangelium auf den kürzest möglichen Nenner gebracht: Gott liebt die Menschen, sieht ihre Unfähigkeit, diese Liebe zu erwidern, und wird daher selbst Mensch in Jesus Christus und erlöst die Menschen von ihrer Begrenztheit. Oder mit den Worten des Evangeliums: »Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.« Das meint Dreifaltigkeit. In drei Worten ausgedrückt: Gott– Liebe– Mensch. Oder eben: Vater– Heiliger Geist– Sohn. Dreifaltigkeit ist der unerhörte Vorgang, dass ein grenzenloser, unendlicher Gott nicht einfach bei sich bleibt, sondern dass seine unendliche Liebe es zulässt, sich in die Grenzen der Endlichkeit zu begeben, um dort alle Grenzen für eben diese Liebe zu sprengen.
Dreifaltigkeit ist das Geschehen von Liebe. Denn Liebe geschieht dort, wo zwischen zwei Gegenübern etwas ins Fließen kommt, was diese beiden Pole zu einer Einheit verbindet. Liebe hat immer ein Gegenüber. Und wir können uns mit jedem Gegenüber durch die Liebe so verbinden, dass daraus etwas ganz Neues entstehen kann. Wir alle kennen das. Wir erleben es, wenn zwei Menschen, die sich lieben, zu einem Paar werden und dann als Paar so etwas wie eine neue Person werden, etwas Eigenständiges, bestehend aus zwei Teilen. Wir reden dann entweder von Martin oder von Julia oder von Martin und Julia. Letzteres ist nicht einfach die Summe aus Martin und Julia, sondern etwas ganz Eigenes, eine Einheit, die eine völlig neue Dynamik besitzt. Und wenn dann aus dieser Dynamik gar noch ganz neues Leben in Form von Kindern hervorgeht, wird das Mysterium der Dreifaltigkeit noch greifbarer und offensichtlicher. Doch es müssen nicht einmal Kinder sein, auch kinderlose Paare bringen Neues in die Welt.
Dreifaltigkeit, das ist keine Rechenaufgabe, das ist die Formel für die göttliche Liebe, die sich in der ganzen Schöpfung immer wieder neu verwirklicht und die Grenzen zwischen Himmel und Erde überwindet. Dreifaltigkeit– das ist nicht einfach (oder auch kompliziert) eine Beschreibung Gottes. Nein, Dreifaltigkeit ist ohne den Menschen nicht zu verstehen. Denn sie existiert dort, wo Gott im Menschen aufscheint, wo Gottes Liebe in unserer Welt wirkt, wo Gott Mensch wird. Gottes Menschwerdung aus Liebe, des Menschen Erlösung zum Göttlichen aus Liebe– das ist die heiligste Dreifaltigkeit. Sie beschreibt keinen Gott, sie beschreibt, wie ein Gott, der Gott, sich untrennbar in Liebe an den Menschen gebunden hat. Das ist das Wunder, das Mysterium der Dreifaltigkeit. Amen.
13 Alle Glaubensbekenntnis: GL 354 »Gott ist dreifaltig einer«
Gl Erheben wir uns und bekennen wir unseren Glauben an die Dreifaltigkeit im Lied.
14 Gl Friedenszeichen
Jesus sagt: Meinen Frieden gebe ich euch. Wo wir diesen Frieden annehmen, werden Hass und Feindschaft überwunden. Geben wir einander ein Zeichen dieses Friedens.
15 Gl Kollekte
Frieden ermöglichen heißt auch: Miteinander teilen … (Ansage des Kollektenzwecks).
16 Alle Lobpreis: GL 670 H
17 Fürbitten
Gl Beten wir gemeinsam zu Gott, dem barmherzigen Vater:
Lek Für alle, die frisch verliebt sind.
Für alle Paare, die sich auf die Ehe vorbereiten.
Für alle Paare, die Tag für Tag miteinander und aneinander wachsen.
Für alle, die sich von einem Partner oder einer Partnerin getrennt haben.
Für alle Menschen, die allein sind und sich nach der Liebe eines Menschen sehnen.
Für alle, die ihre Liebe zu Gott und den Menschen in einer Form des geweihten Lebens zum Ausdruck bringen.
Für alle Eltern.
Für alle Menschen, die sich darum bemühen, ihr Leben ganz am Gebot der Liebe auszurichten.
Für unsere Verstorbenen.
18 Gl Vaterunser
Du bist unser Vater, der all unsere Bitten erhört. Wir beten zu dir, wie Jesus es uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel…
19 Alle Danklied: GL 3553 »Erhabene Dreifaltigkeit«
20 Gl Segensbitte
So wollen wir den Herrn um seinen Segen bitten: Der Gott der befreienden Botschaft, er heilige uns. Er bewahre unseren Geist, unsere Seele und unseren Leib unversehrt. Gott, der uns beruft, ist treu.– Alle: Amen.
Und der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, komme auf uns herab und bleibe bei uns allezeit.– Alle: Amen.
21 Entlassung
Gl Singet Lob und Preis.
Alle Dank sei Gott, dem Herrn.
Martina Jung