Brot des Lebens - Brot-Meditation - Für alle

Hinweis: Wenn es die Vorbereitung (einschließlich angemessener Hygienemaßnahmen) erlaubt, kann zu der folgenden Brotmeditation auch tatsächlich echtes Brot gereicht werden. Das ist vor allem bei kleineren Gruppen gut möglich. Der Text muss dann an den entsprechenden Stellen angepasst werden.

Drei Sonntage hintereinander hören wir Worte über das Brot. Da das Brot in Form der Eucharistie einen ganz zentralen Kernpunkt unseres Glaubens ausmacht, ist das nicht weiter verwunderlich. Jesus hat uns das Zeichen des Brotes als Erkennungszeichen des Glaubens hinterlassen. Beim Brotbrechen erkannten ihn die Jünger, die nach Emmaus gelaufen waren. Am Brotbrechen erkennt man Christinnen und Christen auf der ganzen Welt.

Was für ein schönes und zugleich ungewöhnliches, weil so völlig alltägliches Symbol für eine Religion. Darum möchte ich Sie heute einladen, mit allen Sinnen diesem Ursymbol unseres Glaubens einmal auf den Grund zu gehen.

Wenn Sie mögen, schließen Sie die Augen.

Nun stellen Sie sich vor, Sie haben ein Stück frisch gebackenes Brot in der Hand. Sie allein wissen, was für ein Brot Sie gerade in der Hand haben, ob es eine Scheibe von einem großen Laib ist oder ein abgebrochenes Stück eines Baguettes.
Sie spüren die leichte Wärme, die noch von dem Brot ausgeht. Und sein Duft steigt Ihnen sanft in die Nase. Nehmen Sie es ruhig näher ans Gesicht, tauchen Sie ein in diesen wunderbaren Duft frisch gebackenen Brotes. Und lauschen Sie in sich hinein, schauen Sie in sich hinein: Welche Bilder tauchen aus Ihrem Innern auf, wenn Sie das frisch gebackene Brot riechen.

Lassen Sie sich ruhig ein wenig treiben in diesen Erinnerungen und Bildern.

Kurze Zeit der Stille lassen

Vermutlich läuft Ihnen die ganze Zeit über schon das Wasser im Mund zusammen. Daher ist es jetzt an der Zeit zu schmecken. Stellen Sie sich vor, wie Sie ein Stück von diesem duftenden, noch ein wenig warmen Brot abbeißen. Spüren Sie dem Geschmack nach. Je nach Sorte ist es eher die Hefe oder eher der Sauerteig, der den Geschmack vorgibt. Spüren Sie der Konsistenz nach, vielleicht gibt ihr Brotteig Ihnen etwas zu beißen, Körner. Oder zumindest eine knackige Kruste. Genießen Sie. Und spüren Sie währenddessen dem Geheimnis unseres Glaubens nach: Gott ist für mich wie ein Stück Brot. Mehr noch: Gott ist für uns zum Brot geworden. In jedem Bissen, in jeder Scheibe eines jeden Brotes steckt dieses Geheimnis: Gott nährt mich. Gott erfüllt all meine Sinne mit seiner Gegenwart. Gott macht mich glücklich – und satt.

Kurze Zeit der Stille lassen

Nehmen Sie diese Gedanken und Gefühle mit in Ihren Alltag. Sie können nun die Augen wieder öffnen. Vielleicht erinnern Sie sich beim nächsten Bissen in eine Scheibe Brot an dieses Geheimnis. Vielleicht kommt es Ihnen in den Sinn, wenn Sie früh morgens auf dem Weg zur Arbeit oder bei der Runde mit dem Hund an einer Bäckerei vorbeikommen. Gott ist in der alltäglichsten Mitte unseres Lebens gegenwärtig. Immer, jeden Tag. Und genau so will er bei uns Menschen sein. Nicht als unfassbare Macht im Jenseits, die unsere Geschicke lenkt. Nein – als ganz profanes und zugleich so wesentliches Stückchen Lebensmittel … Mittel zum Leben … Mitten im Leben … als ein wohlduftendes, wunderbar schmeckendes Stückchen Brot will Gott bei uns, unter uns und in uns Menschen sein. Amen.

Martina Jung

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