Singen, lachen, fröhlich sein – Faschingsgottesdienst

Vorbereitung: Gottesdienstraum gestalten mit Girlanden, Masken und anderen Faschingsartikeln, die Senioren sind kostümiert, wenn sie dies wollen.

Material: Bibel, Gotteslob, Prinzessinnenkrone, Hexenbesen, Pistole, Clownsnase, altes Gotteslob.

Lied: »Dass du mich einstimmen lässt« (GL 389,1+3)

Liturgische Eröffnung

Wir haben uns hier versammelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Alle: Amen.

Hinführung

Die Faschingszeit ist eine fröhliche, ausgelassene Zeit. Die Menschen, vor allem die Kinder, verkleiden sich, wollen einmal jemand anderes sein. Die einen verwandeln sich vielleicht in eine schöne Prinzessin, andere verkleiden sich als hässliche Hexe. Prinzessinnenkrone und Hexenbesen zeigen. Wieder andere spielen lieber den Cowboy oder den Clown. Pistole und Clownsnase zeigen.

Als was haben Sie sich denn gerne verkleidet? Zurufe oder einzelne Personen fragen.

Gebet

Lasset uns beten. Gott, du siehst hinter jeder Maske den Menschen, wie er wirklich ist. Du weißt von allem Schweren und allem Leichten in unserem Leben. Miteinander lachen und feiern können bringt Freude in unser Leben. Wenn wir miteinander lachen, können wir ein Stück vom Himmel sehen. Lass uns das nicht vergessen, heute und jeden Tag. Amen.

Impuls

Sich verkleiden, ausgelassen und fröhlich sein, passt dies zu einem Gottesdienst? Zur Ehre Gottes singen, tanzen und fröhlich sein ist doppeltes Gebet, kennen Sie diese Aussage? Ich möchte Ihnen dazu eine kleine Geschichte erzählen, eine Legende aus Frankreich.

Der betende Gaukler

Es lebte einmal ein Gaukler, der sein Leben damit verbrachte, lustig zu sein, zu singen, zu tanzen und zu springen und so die Menschen zum Lachen zu bringen. Davon konnte er ganz gut leben- und das Lachen seiner Zuschauer machte ihn so froh, dass schon dies allein ihm der schönste Lohn war.

Eines Tages aber wurde der Gaukler nachdenklich. Wollte er denn wirklich sein Leben nur mit Singen, Tanzen und Springen vergeuden? Musste nicht auch er eines Tages einem ernsthaften Beruf nachgehen? So suchte er also nach einer ernsten Beschäftigung, doch niemand wollte ihm eine Arbeit anbieten, ihm, dem Gaukler, der ja doch nichts anderes konnte, als einfach nur lustig zu sein.

Der Gaukler wurde traurig. Einer ordentlichen Tätigkeit nachzugehen war ihm nicht vergönnt, aber auch das Singen, Tanzen und Springen wollte ihm nicht mehr recht gelingen. So verarmte er und suchte eines Tages Zuflucht in einem Kloster.

Die Mönche nahmen ihn bereitwillig auf. Aus einem Gaukler einen andächtigen Beter zu machen, schien ihnen ein würdevoller Auftrag zu sein. Doch ach- das ernste Gebet der Mönche war dem Gaukler so fremd, das stille Stehen, die demütigen Blicke. All dies fiel ihm so schrecklich schwer, dass er es eines Tages nicht mehr aushielt. Heimlich schlich er sich während des Gottesdienstes in einen abseits gelegenen Kellerraum. Dort setzte er sich auf den Fußboden und weinte bitterlich. »Ach Gott«, seufzte er, »ich bin dir wahrlich ein schlechter Diener. Zu nichts bin ich nutze, nicht einmal zu beten vermag ich. Das Beste wäre, du würdest mich aus dem Leben nehmen.« Es war ein Häuflein Elend, das da auf dem Kellerboden des Klosters saß. Und es erbarmte Gott, so dass er sprach: »Mein lieber Gaukler, warum nur hast du deinen Weg verlassen? So viele Jahre hast du das getan, wofür ich dich geschaffen hatte. Denn sieh, es freut mich am allermeisten, wenn meine geliebten Menschenkinder fröhlich sind und lachen. Du hast mir gedient mit deinem Singen, Tanzen und Springen und ich hatte selbst eine solche Freude an deinen Spåßen, dass ich manchmal Tränen lachte. Bleibe dir treu, höre auf dein Herz und mach das, wozu du berufen bist.«

Da erblühte neue Lebensfreude im Herzen des Gauklers und er erhob sich vom Boden und begann zu singen, zu tanzen und zu springen. Er schlug Purzelbäume und Räder, er lachte, bis ihm die Tränen kamen, und lobte Gott in den höchsten Tönen. So sehr war er in sein tanzendes Gebet versunken, dass er gar nicht merkte, wie sich der Raum nach und nach mit Mönchen füllte, die mit offenen Mündern dem Treiben ihres Mitbruders zusahen. Als einer der Mönche empört eingreifen wolle, trat der Abt hinzu und gab den Brüdern ein Zeichen, den Raum zu verlassen. »Lasst ihn beten, denn das ist es, was unser Bruder tut. Er betet so inbrünstig und von Herzen ehrlich, wie es von uns vielleicht kaum noch einer tut. Schaut ihm zu, lernt von ihm- und lasst die Freude in euer Herz. Denn das ist das schönste Gebet, das wir Gott schenken können.«

Martina Jung (nach einer französischen Legende)

Lied: »Vom Aufgang der Sonne« (GL 415)

Lesung: Psalm 150

Lied: »Vom Aufgang der Sonne« (GL 415)

Deutung

Singt, lacht, seid fröhlich, diese Aufforderung können wir vor allem in den Psalmen immer wieder hören. Wenn wir auf das Leben Jesu schauen, war er auch kein griesgrämiger Mensch. Im Gegenteil, seine Gegner haben ihm vorgeworfen, er sei ein Fresser und Säufer. Ich denke, Jesus hat gerne mit den Menschen gefeiert. »Noch heute will ich bei dir zu Tische sitzen«, sagt er zum Zöllner Zachäus. Er erzählt vom barmherzigen Vater, der aus Freude über die Rückkehr seines Sohnes ein Fest feiert.

Miteinander feiern, singen und lachen, das verbindet, das stiftet Freundschaften. Miteinander zur Ehre Gottes feiern, singen und lachen ist ganz bestimmt doppeltes Gebet.

Fürbitten

Es gibt Zeiten, da ist uns nicht nach Lachen und Feiern zumute. Bringen wir unsere Bitten vor Gott:

Gott, wir denken an die Menschen, denen das Lachen vergangen ist. Schenke ihnen Anlass zur Freude.

Alle: Wir bitten dich, erhöre uns.

Gott, wir denken an die Menschen, die einsam sind. Lass sie deine Nähe spüren.

Gott, wir denken an die Menschen, die verbittert sind. Lass sie deine Liebe spüren.

Gott, wir denken an die Menschen, die krank sind. Sei du an ihrer Seite.

Gott, wir denken an die Sterbenden. Nimm du sie auf in dein Reich.

Darum bitten wir dich, durch deinen Sohn Jesus Christus. Amen.

Vaterunser

Gebet

Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes
mit dem nötigen Sinn dafür,
ihn möglichst gut zu erhalten.

Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält, was gut und rein ist,
damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke,
sondern das Mittel finde,
die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt
und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu,
dass ich mir allzuviel Sorgen mache
um dieses sich breitmachende Etwas,
das sich »Ich« nennt.

Herr, schenke mir Sinn für Humor.
Gib mir die Gnade,
einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.
Amen.

Thomas Morus

Segen

Lied: »Lobet den Herren« (GL 392)

Johanna Niklaus

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