Maria auf Herbergssuche – Frauentragen im Advent

Hinweise: Vor allem in Oberbayern gibt es schon lange die Tradition, eine Marienfigur oder ein Marienbild/Ikone im Advent von Haus zu Haus zu tragen. Man nennt diesen Brauch Frauentragen. Denn an jedem Tag wird Maria weitergetragen zur nächsten Familie. Die Tradition geht zurück auf die Erzählung der Herbergssuche in Lk 2,7. Josef und Maria fanden keinen Platz in Betlehem. Sie mussten in einem Stall übernachten, wo Jesus geboren wurde. Wir wollen der Schwangeren im Advent für einen Tag einen Platz bei uns zu Hause schenken. Wer mitmachen möchte, trägt sich bitte in die Liste in der Kirche ein/meldet sich im Pfarrbüro. Beginn ist am 1.Adventssonntag im Gemeindegottesdienst, Ende an Weihnachten in der Kinderkrippenfeier.
Wer die schwangere Muttergottes bei sich zu Hause aufnimmt, sollte sich auch ein wenig Zeit für eine kleine Adventsfeier nehmen. Alleinstehende können die Feier auch für sich gestalten, schöner wäre es natürlich, Nachbarn oder Freunde dazu einzuladen.
Zum Gottesdienst am Samstag Abend /Sonntag Vormittag bringen die Gastgeber die Muttergottes/Ikone zur Kirche mit. Der Küster/die Küsterin stellt sie auf den Seitenaltar/auf einen besonderen Platz.

Benötigtes Material: Marienfigur/Bild/Ikone (ohne Jesuskind) – Es gibt auch Figuren, die die schwangere Muttergottes darstellen. Aus einfachen Materialien lässt sich eine schwangere Figur selbst herstellen oder es wird eine Eglifigur verwendet. Diese kann zu Weihnachten, während die Weihnachtsgeschichte in der Kinderkrippenfeier vorgetragen/gespielt wird, ihr Kind gebären. Im Internet finden sich viele Figuren unter den Stichwörtern: »schwanger«, »Maria« oder »Maria in der Hoffnung«.
Tipp: Krippenblock Herbergssuche gibt es im Internet schon für unter 25,– Euro.
Für den sicheren Transport der Figur/des Bildes ein Korb/schöner Karton/Holzkiste.
Kopien für die Gestaltungsmöglichkeiten einer kleinen Feier (Ablaufplan, Lieder, Bibeltexte, Mitmachgeschichten für Kinder).
Terminliste zum Eintragen für das Frauentragen (siehe Downloadarchiv).
Eventuell ein Tagebuch, in das Gedanken, Bitten, Dank oder auch gemalte Bilder eingetragen werden können. Dieses Buch wird an Weihnachten zur Krippe gelegt und/oder in den Gottesdiensten zu den Fürbitten daraus vorgelesen.
Einladungstexte zum Frauentragen im Advent finden Sie im Downloadarchiv.

Zur Ankunft

ÜberbringerIn/Leitung: Maria, die Mutter Gottes, bittet um Aufnahme in unser Haus/in Ihre Wohnung/in Ihr Zimmer.

BewohnerIn: Herzlich willkommen, gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

Die Figur/Ikone wird auf einem vorbereiteten Platz abgestellt. (Elektrische) Kerze/ Adventskranz wird angezündet.

Hier kann sich der Überbringer der Marienfigur verabschieden.

Begrüßung

Wir haben die Türe für Maria geöffnet. Sie kommt nicht alleine. Sie ist schwanger und trägt Jesus, Gottes Sohn, in ihrem Bauch. Úffnen wir für Jesus unsere Tür. Lassen wir ihn ein in unsere Wohnung/in unser Zimmer und machen die Tür zu unserem Herzen auf.

Lied: »Macht hoch die Tür« GL 218

Einführung

Damals war das ganze Land Israel von den Römern besetzt. Der Kaiser Augustus wollte wissen, wie viele Menschen dort wohnten. Deshalb mussten alle sich in Listen eintragen lassen. Und so gingen auch Josef mit Maria von Betlehem nach Nazaret, weil er aus diesem Ort stammte. Maria war schon hochschwanger. Die Geburt stand kurz bevor. So war der Weg für sie sehr anstrengend. Doch in Betlehem waren viele Menschen, die ebenfalls zur Volkszählung gekommen waren. Alle suchten nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Maria und Josef fanden keine Herberge mehr und mussten in einem Stall übernachten, wo Jesus geboren wurde. Wir schenken heute der schwangeren Muttergottes ein Dach über dem Kopf und geben ihr einen Platz in unserer Wohnung/unserem Zimmer. In Oberbayern gibt es diese Tradition schon lange, sie heißt Frauentragen. Denn am nächsten Tag wird Maria weitergetragen zur nächsten Wohnung/zum nächsten Zimmer.

Lesung / Mitmachgeschichte für Kinder

Zu allen Texten gibt es eine Fassung in Form von Mitmachgeschichten, bei denen die Kinder den Text pantomimisch mitspielen.

Hören wir die Herbergssuche (Lk 2,1–7) (Mitmachgeschichte auf Seite 40).

oder

Wie es dazu kam, dass Maria mit Gottes Sohn schwanger wurde, erzählt uns die Bibel: Lk 1,26–38 (Mitmachgeschichte auf Seite 19).

oder

Damals ist die schwangere Maria zu ihrer Kusine Elisabet gegangen. Hören wir die Geschichte in der Bibel: Lk 1,39–45 (oder 1,39–56) (Mitmachgeschichte auf Seite 36).

Ave Maria

Wird eine Bibelgeschichte (Einheitsübersetzung oder auch eine vorhandene Kinderbibel) vorgetragen, kann als Abschluss ein »Gegrüßet seist du, Maria« gebetet werden.

Austausch

Anschließend/während der Mitmachgeschichte tauschen sich alle aus, worüber sie sich freuen und was sie bedrückt. Wenn ein Tagebuch mitgebracht wurde, können dort Dank und Bitten eingetragen werden. Es können auch Bilder eingeklebt oder gemalt werden. Dieses Buch wird an Weihnachten zur Krippe gelegt und /oder in den Gottesdiensten zu den Fürbitten daraus vorgelesen.

Vaterunser

Alles, was uns bewegt, schöne Dinge im Leben genauso wie unsere Sorgen und Nöte wollen wir nun in die Hände unseres Vaters im Himmel legen und gemeinsam beten:

Alle: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Und nun bitten wir um den Segen:

Es segne uns Gott, der Vater. Er hält uns in seinen Händen.

Es segne uns Gott, der Sohn. Im Advent wollen wir uns auf seine Geburt vorbereiten.

Es segne uns Gott, der Heilige Geist. Seine Liebe öffne unsere Herzenstür, damit Jesus zu uns kommen kann.

Darum bitten wir den dreifaltigen Gott: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Amen.

Dabei machen alle ein Kreuzzeichen.

Maria mit dem Kinde lieb.

Alle: Uns alle deinen Segen gib. Amen.

Schlusslied

GL 224 »Maria durch ein Dornwald ging« oder

GL-Diözesananhang »Im Advent, im Advent«

Zur Verabschiedung

Nachdem wir der Muttergottes heute/für eine Nacht/für einen Tag bei uns einen Platz schenken durften, wird sie nun weitergetragen. Grüßen wir sie noch einmal und beten gemeinsam: Gegrüßet seist du, Maria…

Maria besucht nun eine weitere Familie, bis wir an Weihnachten die Geburt Jesu, den Sohn Gottes, feiern können.

Eventuell wird zum Abschluss ein Adventslied/Marienlied gesungen.

Die Figur/das Bild wird vorsichtig in die Transportverpackung gelegt.

weitere Mitmachgeschichten finden sich im Heft:

Der zwölfjährige Jesus im Tempel (Seite 53), Die Hochzeit zu Kana (Seite 56).

Maria Garsky

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