Jesus und seine Jünger
und seine Mutter sind eingeladen.
Nicht zu irgendeinem Fest,
nein, zum Fest der Liebe,
der »Hoch-Zeit« der Liebe.
Glücklich ist das Paar,
dass es sich gefunden hat,
dass es sich liebend entdeckt hat.
Glück weht durch die Feier,
es wird gegessen, getrunken,
gelacht und gesungen.
Alles in Butter?
In Butter vielleicht, aber nicht »Alles in Wein«.
Der Wein geht aus. Oh Graus!
Leere Krüge grinsen schelmisch.
Es ist zum Weinen und zum Verzweifeln.
Kommt das Unglück zum jungen Glück?
Oder kommt das Glück zum Unglück?
Zum Glück ist Maria eingeladen.
Sie spürt das Unglück, ahnt die Katastrophe.
Wer kann helfen? Doch nur ihr Sohn.
Sie wendet sich an Jesus.
Doch der schenkt ihr reinen Wein ein:
»Frau, was willst du von mir?«
Maria schluckt die barschen Worte
mit ihrer mütterlichen Liebe
und verwandelt sie in die Worte:
»Was Jesus euch sagt, das tut.«
Was Mütter alles aushalten,
um zu ihren Kindern zu halten?
Wie oft wird in Marias Leben, ja – auch in unserem Leben –
aus Wasser Wein und aus Wein Wasser?
Peter Schott