Gute Vorbereitung
Was für einen guten Unterricht gilt, hat ebenso für einen guten Schulgottesdient Gültigkeit: Es fängt mit der richtigen Vorbereitung an. Das betrifft die Wahl der Räumlichkeiten und die entsprechende Vorbereitung des Raumes, vor allem, wenn der Gottesdienst nicht in einem liturgischen Raum stattfindet. Die Schülerinnen und Schüler dürfen schon beim Betreten des Raumes spüren, dass sie nun für eine kurze Zeit aus dem Schulalltag heraustreten dürfen. Die Gestaltung des Raumes sollte zur Besinnung und Ruhe einladen und auf den ersten Blick erkenntlich machen, dass in diesem Raum nun etwas Besonderes, etwas „Heiliges“ stattfindet (Kerzen, gestaltete Mitte, ein schön gestalteter Tisch für das Wort Gottes etc.).
Dann ist natürlich die inhaltliche Vorbereitung das A und O für eine ansprechende Liturgie. Schulgottesdienste sind immer „besondere“ Gottesdienste, sie ersetzen keinen Gemeindegottesdienst und laufen neben der Leseordnung. So ergibt sich eine gewisse gestalterische Freiheit, die aber auch genutzt werden will: Was sind die Themen, mit denen die Kinder / Jugendlichen angesprochen werden können / die die Kinder und Jugendlichen in ihrem Alter umtreiben? Wer kann in den Gottesdienst mit einbezogen werden? Welche Gestaltungsformen können eingebaut werden? …
Wichtig ist, bei der inhaltlichen Vorbereitung darauf zu achten, dass auch die folgenden Punkte im Gottesdienst gut umgesetzt werden können.
Vielfältige Gestaltung
Wie schon erwähnt bieten Schulgottesdienste durchaus einen recht freien Gestaltungsrahmen. Dieser sollte unbedingt genutzt werden, auch in der Wahl ganz unterschiedlicher Gestaltungsmittel und -formen. Gottesdienst soll schön sein und Spaß machen – das kann man an dieser Stelle gerne mal so sagen, auch wenn manch einer die Augenbrauen heben mag, wenn Gottesdienst und Spaß in einem Atemzug genannt werden. Doch geht es hier darum, Kinder und Jugendliche mit der froh machenden Botschaft des Evangeliums anzustecken, sie zu begeistern. Da darf unbedingt laut musiziert und gesungen werden, da darf getanzt und geklatscht werden. Ebenso wie daneben auch ein ganz besonderer Raum für Stille und Besinnung angeboten wird, den die Schülerinnen und Schüler sonst zumeist kaum erfahren.
Hier darf mit allen Sinnen gearbeitet werden, hier ist Kreativität angesagt. Glaube soll in Schulgottesdiensten mit allen Sinnen spürbar und erfahrbar werden.
Gemeinschaft erfahrbar machen
Ebenso wichtig wie das persönliche Erleben von Glauben und Spiritualität im Gottesdienst ist die Erfahrung einer tragenden und wohltuenden Gemeinschaft. Auch hier ist eine gute Vorbereitung gefragt, um möglichst viele in passender Weise in den Gottesdienst mit einzubinden, sowohl Kinder / Jugendliche als auch die Erwachsenen. Im Gegensatz zur Situation in der Klasse darf die Gottesdienstgemeinde als ein Raum erfahren werden, in dem alle gemeinsam auf dem gleichen Weg sind, jung und alt, Lehrer*innen und Schüler*innen.
Auch eine gute Vernetzung zwischen Kirchengemeinde und Schule ist an dieser Stelle von Vorteil.
Und nicht zuletzt ist zu beachten, dass der Schulgottesdienst meist religions- und konfessionsübergreifender ist als jeder Gemeindegottesdienst. Selbst in konfessionellen Schulen, an denen entsprechend konfessionelle Gottesdienste stattfinden, sitzen meist auch Schülerinnen und Schüler einer anderen Konfession und nicht selten auch Schülerinnen und Schüler ohne oder mit einer anderen Religionszugehörigkeit. Auch sie sollen sich hier als Teil der feiernden Gemeinde fühlen, ohne dass ihnen zwangsweise etwas übergestülpt werden sollte.