Ein schönes Beispiel für Fürbitten in der Zeit um Ostern findet sich im Sonderheft „Schulgottesdienste“ der Ideenwerkstatt Gottesdienste. In diesem Fall wird das Grundprinzip der Fürbitten (Bitten FÜR andere, nicht für uns selbst) auf den ersten Blick nicht eingehalten. Jedoch ist die gewählte Form sehr eindringlich und wird bei den Kindern einen starken Eindruck hinterlassen. Es wird in der Ich-Form jeweils ein Beispiel genannt, aber keine konkrete Bitte ausgesprochen. Diese steht in der Einleitung und erstreckt sich auf alle Menschen, die betroffen sind. Damit werden die Fürbitten auch wieder zu Für-Bitten. Und zugleich benennen sie, dass jeder und jede der Anwesenden eine/r von denen sein kann, für die hier gerade gebetet wird.
Fürbitten mit Lichtritual
Die Osterkerze wird in die Mitte gestellt. Bei jedem Liedruf wird ein kleines Teelicht an der Osterkerze entzündet.
Wenn es in unserem Leben dunkel wird, dann bitte, Jesus, du Osterlicht, mach unser Leben hell.
Zwischenruf: Jesus, du Osterlicht, mach unser Leben hell. Teelicht entzünden
- Mein Leben fühlt sich dunkel an, wenn ich traurig bin.
- Mein Leben fühlt sich dunkel an, wenn ich nicht mitspielen darf.
- Mein Leben fühlt sich dunkel an, wenn ich beim Lernen in der Schule nicht
- mitkomme.
- Mein Leben fühlt sich dunkel an, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle.
- Mein Leben fühlt sich dunkel an, wenn sich meine Eltern streiten.
- Mein Leben fühlt sich dunkel an, wenn ich krank bin oder mich verletzt habe.
- Mein Leben fühlt sich dunkel an, wenn mein bester Freund und ich uns nicht
- vertragen.
- Menschen fühlen sich dunkel, wenn sie in Gebieten leben, wo Krieg ist.
- Unsere Erde fühlt sich dunkel an, wenn die Meere so verschmutzt werden.
- Unsere Erde fühlt sich dunkel an, wenn die Wälder abgeholzt werden.
Jesus, du Osterlicht! Du bist immer bei uns, auch in der Dunkelheit. Du schenkst uns Licht für ein gutes Weitergehen. Du machst unser Leben hell, dafür danken wir dir. Amen.
Fürbitten zum Thema „Das Weizenkorn, das stirbt, bringt reiche Frucht“
Die folgenden Fürbitten umgehen die zweite wichtige Regel geschickt, indem sie zwar eine Aufforderung zum Handeln enthalten (die eigentlich in Fürbitten nichts zu suchen hat, aber gerade bei Kindern und Jugendlichen den richtigen „Nerv“ trifft – denn sie wollen auch etwas tun, wollen handeln), diese aber nicht als Aufforderung formuliert und dann die eigentliche Bitte anschließt:
Guter Gott, du schenkst uns neues Leben. Wir bitten dich:
- Kind: Guter Gott, wenn wir Körner säen, ernten und Brot daraus backen, dann können alle Menschen satt werden. Wir bitten dich für alle, die Hunger leiden.
- Gott, unser Vater: – Wir bitten dich, erhöre uns.
- Kind: Guter Gott, wenn wir Vertrauen schenken, dann können andere durch uns an das Gute glauben. Wir bitten für alle, die etwas Schlimmes erlebt haben und keinem mehr vertrauen. Gott, unser Vater: : – Wir bitten dich, erhöre uns.
- Kind: Guter Gott, wenn wir Hoffnung verbreiten, dann müssen andere Menschen durch uns nicht verzweifeln. Wir bitten für alle, die keinen Mut mehr haben und keine Hoffnung. Gott, unser Vater: –: – Wir bitten dich, erhöre uns.
- Kind: Guter Gott, wenn wir vom Glauben an dich erzählen, dann können andere Menschen durch uns an das Leben glauben. Wir bitten für alle, denen das Leben schwerfällt und die Hilfe brauchen. Gott, unser Vater: – Wir bitten dich, erhöre uns.
Denn du bist der Gott des Lebens und der Freude. Wir vertrauen dir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.